Kommentar

Impfung gegen Schweinegrippe: Die Story mit dem Einhorn im Garten

Von Michael Hubert Veröffentlicht:

Impfgegner und Anhänger "alternativer Heilkunst" argumentieren gerne nach Schema des Einhorns im Garten. A: "In meinem Garten steht ein Einhorn." B: "Cool - lass mal sehen." A: "Geht nicht, es ist unsichtbar." B: "Naja, dann lass es mich wenigstens mal anfassen." A: "Tja, geht leider auch nicht, es ist winzig klein." B: "Ach du spinnst ja, hast gar kein Einhorn im Garten." A: "So? Dann beweis mir doch, dass ich keines habe."

Diesmal ist es kein Einhorn im Garten, diesmal sind es Nanopartikel im Pandemie-Impfstoff. Warnungen vor solchen Partikeln landeten auch bei der "Ärzte Zeitung". Was ist dran? Nichts! So lautet die Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Instituts. Aber: Die lügen doch, die haben das nicht bewiesen, wird erwidert. So geht nun mal das Einhornspiel. Ergebnis ist wieder erneut Verunsicherung. Ziel erreicht, freuen sich die Initiatoren der Nanopartikel-Story.

Rationaler Logik fähige Menschen sollten das Einhornspiel auf keinen Fall mitspielen. Es lässt sich nicht gewinnen. Das etwas nicht ist, lässt sich nicht beweisen. Es gilt: Wer etwas behauptet, ist beweispflichtig. Und je abstruser, je unwahrscheinlicher die Behauptung ist, desto größer ist die Beweislast des Behauptenden. Das gebietet schon der gesunde Menschenverstand.

Lesen Sie dazu auch: Nanopartikel im Impfstoff gegen Schweinegrippe? Da ist nichts dran!

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