Krank im Knast

Jeder zweite Häftling hat Suchtprobleme

Alkohol, Drogen, Arzneimittel: Beinahe jeder zweite Häftling in Deutschland hat nach einer neuen Einschätzung ein Suchtproblem.

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BERLIN. In deutschen Gefängnissen hat nach Einschätzung des Berliner Medizinaldirektors Dr. Marc Lehmann fast jeder zweite Insasse ein Problem mit Drogen, Alkohol oder Arzneimittelmissbrauch. Etwa 45 Prozent der bundesweit rund 60.000 Häftlinge seien betroffen. Bei fast allen - 95 Prozent - der Gefangenen gebe es außerdem seelische Störungen.

Der ärztliche Direktor des Berliner Justizvollzugskrankenhauses und Leiter des anstaltsärztlichen Dienstes, Lehmann, hat als Mitautor des gerade erschienenen Buches "Gesundheit und Haft" die Zahlen aus mehreren regionalen Studien zusammengefasst.

Straftäter kämen oft mit oder wegen einer Drogenabhängigkeit ins Gefängnis. Auch in der Haft könnten Abhängigkeiten entstehen. "Es gibt kein drogenfreies Gefängnis", sagte Lehmann. Resozialisierung könne nur gelingen, wenn die Gesundheit der Häftlinge in Ordnung sei. (dpa)

Gesundheit und Haft - Handbuch für Justiz, Medizin, Psychologie und Sozialarbeit: Pabst Science Publishers, Lengerich, 612 Seiten, 60 Euro, ISBN 978-3-89967-897-0

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