Jetzt nachgewiesen: Antikörper lösen ZNS-Krankheit aus

WÜRZBURG (eb). Forscher von der Neurologischen Klinik der Universität Würzburg haben erstmals nachgewiesen, daß Auto-Antikörper eine Erkrankung des ZNS auslösen können. Für einige Krankheiten des peripheren Nervensystems war das schon seit Jahrzehnten bekannt. Bislang waren aber Versuche fehlgeschlagen, etwas Vergleichbares am ZNS zu belegen.

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In der Zeitschrift "Lancet" (365, 2005, 1406) berichtet die Forschergruppe um die Professoren Claudia Sommer und Klaus Toyka über eine Patientin, die am "Stiff person Syndrom" erkrankt ist. Bei Betroffenen versteift sich die Muskulatur erst anfallsartig, später dauerhaft. "Diesem Syndrom liegt eine seltene Immunerkrankung des Gehirns zugrunde", so Sommer in einer Mitteilung der Universität.

Die Würzburger Patientin hatte große Mengen Antikörper gegen das Protein Amphiphysin im Blut. Das Protein wirkt an Schaltstellen zwischen Nervenzellen sowie zwischen Nerven und Muskeln. Durch Blutwäschen wurden die Anzahl der Antikörper bei der Patientin verringert und ihre Beschwerden deutlich gelindert.

Die aus dem Blut der Patientin isolierten Auto-Antikörper wurden auf gesunde Ratten übertragen, bei denen die Blut-Hirn-Schranke außer Funktion gesetzt worden war, so daß eine große Menge der Antikörper ins Gehirn eindringen konnte.

Ergebnis: Die mit dem Immunglobulin der Patientin behandelten Nager entwickelten Muskelsteifigkeit und Muskelverkrampfungen.

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