Arbeitsschutz

Kehlkopfkrebs durch berufliche PAK-Exposition

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zeigt in einer Studie einen kausalen Zusammenhang zwischen der beruflichen Exposition mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und Kehlkopfkrebs.

Diese Stoffe entstehen besonders bei der unvollständigen Verbrennung oder bei Schwelungsprozessen. Dem sind besonders Beschäftigte in der Kokerei-Industrie und bei der Herstellung von Generatorgas oder Aluminium sowie Straßenbauer, Dachdecker und Schornsteinfeger ausgesetzt.

Laut einer Studie der Deutschen Krebsgesellschaft von 2013 erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 4.000 Männer und 500 Frauen an Kehlkopfkrebs. Neben Tabak- und Alkoholkonsum sind auch verschiedene Stoffe als Ursache in Diskussion, unter ihnen PAK. Bereits 2009 wurde durch PAK verursachter Lungenkrebs in die Liste der Berufskrankheiten aufgenommen.

Für Kehlkopfkrebs fehlte hierzu bislang die wissenschaftliche Evidenz. Der systematische Review mit Metaanalyse, der zahlreiche epidemiologische Studien vergleicht, ergibt, dass das Risiko für Kehlkopfkrebs bei beruflich Exponierten um rund 40 Prozent ansteigt.

Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie, nachdem alle wissenschaftlichen Publikationen zu diesem Thema bis 2011 ermittelt und nach qualitativen Kriterien bewertet wurden. Anschließend blieben 62 Studien übrig, deren Qualität, Fragestellung und methodischer Ansatz ausreichten, um gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen.

Die Ergebnisse des Gutachtens können als Basis für eine gesundheitsbezogene politische Entscheidungsfindung dienen.

Politische Entscheidungsträger, Akteure des betrieblichen Gesundheitsschutzes und die wissenschaftliche Fachwelt können nun auf evidenzbasierte Informationen zurückgreifen und sich umfassend informieren. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Epidemiologisches Bulletin

Erstmals STIKO-Empfehlung für Impfung gegen Chikungunya

Diabetes nach einer Krebserkrankung

CIADM: Eine aggressive Form des Diabetes mellitus

Attraktives außerbudgetäres Honorar

Der Endspurt zur ePA-Erstbefüllung hat begonnen

Lesetipps
Vorhofflimmern im 1-Kanal-EKG

© wildpixel / Getty Images / iStock

Empfehlungen für die Praxis

S3-Leitlinie Vorhofflimmern: Das steht drin

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung