Keine Prionen in Blut und Milch von BSE-Kühen

RIEMS (ddp.vwd). Prionen - die Erreger der Rinderseuche BSE - gelangen offenbar direkt aus dem Darm über periphere Nerven in das Gehirn der Tiere. In Blut oder Milch von Rindern kommen keine veränderten Eiweiße vor, wie Forscher berichten.

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Nur in sehr kleinen Mengen seien die Prionen in der Nähe von peripheren Nerven im Muskelgewebe nachgewiesen worden, sagte Professor Martin Groschup, Leiter des Instituts für neuartige Tierseuchenerreger auf der Insel Riems, zur "Ostseezeitung".

Das bedeute für Verbraucher, daß Muskelfleisch von Rindern ohne Bedenken verzehrt werden kann. Nur die bekannten Risikogewebe wie Nerven oder Darm könnten Prionen enthalten, so Groschup. Auszuschließen sei auch, daß BSE von der Kuh auf das Kalb übertragen werde.

Die Riemser Forscher hatten vor drei Jahren 56 Rinder mit jeweils 100 Gramm infiziertem Rinderhirn aus Großbritannien gefüttert. Seitdem wurde die Herde in einem Hochsicherheitstrakt untersucht. Dabei wurden alle vier Monate je vier Tiere getötet und ihr Gewebe untersucht. Nach zwei Jahren war BSE zum ersten Mal im Gehirn eines äußerlich gesunden Rindes nachgewiesen worden.

Auffälligkeiten im Verhalten der Tiere seien nach 32 Monaten zuerst aufgetreten, sagte Groschup. Die Tiere seien schreckhafter und ängstlicher geworden und durch einen unsicheren Gang aufgefallen. In einem Fall habe sich der Zustand eines Tieres schlagartig verschlechtert, so daß es innerhalb weniger Stunden nicht mehr aufstehen konnte und eingeschläfert werden mußte.

Ähnliche Versuche gibt es in Großbritannien und Japan.

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