Kombi vereinfacht Therapie bei Osteoporose

KÖNIGSTEIN (hbr). Viele Patienten mit Osteoporose verstehen die Einnahmevorschriften für Bisphosphonate nicht - besonders, wenn ein Kombinationspartner wie Kalzium dazukommt. Durch eine Kombinationspackung mit einfachen Einnahmeregeln läßt sich die Compliance der Patienten deutlich verbessern, wie eine Studie jetzt ergeben hat.

Veröffentlicht:

Bei der Therapie mit einem Bisphosphonat und einem Kalzium-Präparat müssen Patienten einiges beachten: Sie sollen das Bisphosphonat auf nüchternen Magen nehmen, getrennt von anderen Medikamenten, dürfen nur Wasser dazu trinken und müssen mit dem Essen warten. Kalzium sollen sie nicht gleichzeitig einnehmen, aber auch nicht vergessen.

Das könne ältere Menschen schon mal überfordern und bei jüngeren den Tagesablauf beeinträchtigen, sagte Professor Hans-Peter Kruse von der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf bei einer Veranstaltung von Sanofi-Aventis und Procter&Gamble in Königstein.

In einer Pilotstudie mit 36 Frauen in der Postmenopause wurde das genauer untersucht. Die Frauen waren vor Beginn drei Monate wegen Osteoporose behandelt worden, etwa mit einem Bisphosphonat. Zusätzlich bekamen sie Kalzium mit oder ohne Vitamin D. Die dabei zu beachtenden Einnahmevorschriften bewertete ein Drittel der Patientinnen als schwer verständlich.

Die Hälfte hatte Probleme, sie in ihren Tagesablauf einzubauen. Daher wurde die Bisphosphonat-Wochentablette 49mal vergessen, das Bisphosphonat 27mal falsch eingenommen, und 244 Kalziumtabletten blieben ungenutzt liegen.

Anschließend wurden die Patientinnen auf eine Kombipackung mit dem Bisphosphonat Risedronat und Kalzium (Actonel® 35 mg plus Calcium) umgestellt. Die Kombipackung enthält Blister mit je sieben Tabletten: eine Wochentablette Risedronat und sechs Kalzium-Tabletten. Diese sieben Tabletten werden einfach der Reihe nach innerhalb einer Woche eingenommen, also am ersten Tag das Bisphosponat und an den übrigen sechs Tagen Kalzium.

Schon innerhalb von drei Monaten verbesserte sich die Compliance der Patientinnen. Die Einnahmen der Kalzium- und Bisphosphonat-Tabletten wurde seltener vergessen, so Kruse. Und die Einnahmevorschriften wurden seltener verletzt. Zwei Drittel der Frauen stuften die Therapie mit der Kombipackung im Vergleich zur Vortherapie als einfacher ein.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Patienten mit DMD profitierten von einer über 24-wöchigen Vamorolon-Therapie im Vergleich zu einer Therapie mit Prednison in Bezug auf das Längenwachstum

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14]

Duchenne-Muskeldystrophie (DMD)

Erstes dissoziatives Kortikosteroid zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera (Germany) GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Wie Ärzte in Stresssituationen richtig reagieren können

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“