Kombination mit Olanzapin stabilisiert bipolar Erkrankte

OBERURSEL (ner). Bei Patienten mit bipolaren Störungen eignet sich das atypische Neuroleptikum Olanzapin nicht nur bei akut manischen Episoden, sondern es ist auch ein effektives Phasen-Prophylaktikum.

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Für Therapeuten stehe bei einer Therapie von bipolar Erkrankten vor allem die Beruhigung bei einer akut manischen Phase im Vordergrund. Für Patienten sei dagegen vor allem eine antidepressive Therapie wichtig, so Dr. Matthias Dobmeier aus Regensburg. Olanzapin (Zyprexa®) beruhige nicht nur schnell, sondern schütze auch vor einem Wechsel in eine depressive Phase, sagte der Psychiater bei einer Veranstaltung des Unternehmens Lilly in Oberursel.

Für eine langfristige Stabilisierung sei meist eine Kombinationstherapie erforderlich, sagte Dobmeier. In einer Langzeitbeobachtung über 1,5 Jahre dauerte es unter der Kombination von Olanzapin mit Lithium oder Valproat signifikant länger bis zum Wiederauftreten einer manischen oder depressiven Episode als mit Lithium oder Valproat allein.

So betrug in Studien die Wahrscheinlichkeit einer anhaltenden Remission nach 500 Tagen unter Monotherapie etwa 20 Prozent, bei Kombinationstherapie etwa 50 Prozent. Bei Depressionen trete bei Kombination mit Fluoxetin ein schnellerer und signifikant stärkerer antidepressiver Effekt ein als in der Olanzapin-Monotherapie.

Das Neuroleptikum werde auch in hohen Startdosen von täglich 20 bis 40 mg gut vertragen, sagte Dobmeier.

Es gebe keine Probleme bei Kombination mit anderen Stimmungsmodulatoren. Die Kognition werde nicht beeinträchtigt. Bei etwa der Hälfte der Patienten sei, wie auch bei einigen anderen Antipsychotika, mit Gewichtszunahmen um bis zu fünf Kilogramm zu rechnen. Dies sei im Einzelfall schwer vorherzusehen, es werden Gewichtskontrollen empfohlen, um gegebenenfalls verhaltenstherapeutisch einzugreifen.

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