Kombitherapie stoppt Verdickung von Gefäßwänden

STOCKHOLM (Rö). Die Regression der Atherosklerose ist ein realistisches Ziel für die Zukunft, sagt der Gefäßspezialist Professor John Kastelein aus den Niederlanden. Dazu wird wohl nötig sein, eine LDL-Senkung mit effektiver HDL-Erhöhung zu kombinieren.

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Hinweise dazu gibt es aus älteren Untersuchungen und einer neuen Studie, an die Kastelein von der Universität Amsterdam beim Europäischen Kardiologen-Kongreß in Stockholm erinnert hat. Als Beispiel für eine ältere Studie nannte der Wissenschaftler bei einem Symposium des Unternehmens Merck KGaA die HDL-C Atherocsclerosis Treatment Study (HATS).

In dieser Studie hatte die Therapie mit Simvastatin plus Nikotinsäure die Raten wichtiger kardiovaskulärer Endpunkte zu 60 bis 90 Prozent reduziert. Und es wurde eine signifikante Regression der Koronar-Stenosen im Vergleich zu Placebo gemessen.

Ein anderes Beispiel ist die Familial Atherosclerosis Treatment Study (FATS). Die Kombination aus Nikotinsäure und Colestipol führte zu einer Regression von Stenosen um 0,9 Prozent. Mit Placebo dagegen gab es eine Steigerung von 2,5 Prozent.

Inzwischen gibt es Nikotinsäure in retardierter Form (Niaspan®). Mit dieser Formulierung wurde vor kurzem in der "Arterial Biology for the Investigation of the Treatment Effects of Reducing Cholesterol Study" (ARBITER 2) mit der Intima-Media-Dicke der Karotis als Surrogatendpunkt belegt: Die Progression der Atherosklerose wird mit der Kombination aus einem Statin und der retardierten Nikotinsäure gestoppt, mit Statin-Monotherapie aber geht sie weiter.

Auf die großen Erfolge einer Statin-Therapie in großen Studien bei kardiovaskulärer Morbidität und Sterberate werde zurecht hingewiesen, betonte Kastelein. Aber in den Studien seien eben 60 bis 70 Prozent der kardiovaskulären Ereignisse nicht verhindert worden.

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