Konservative Therapie bringt rupturierte Achillessehne auf Trab

BELFAST (ner). Orthopäden aus Belfast in Irland haben sich vehement für die konservative Behandlung bei kompletter Achillessehnen-Ruptur ausgesprochen. Bislang sind konservative Therapien umstritten; üblich ist eher die offene chirurgische Naht der Sehne.

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"Wir sind zutiefst überzeugt, daß unser nicht-chirurgisches Behandlungsprotokoll die Therapie der Wahl sein sollte", schreiben Dr. Richard G. H. Wallace und seine Kollegen in "The Journal of Bone and Joint Surgery" (86-A, 2004, 1198).

Sie argumentieren mit Ergebnissen bei 140 Patienten mit akuter, kompletter Achillessehnen-Ruptur, deren subjektives und objektives Behandlungsergebnis mit dem gleichen Score bewertet worden ist wie in einer vorangegangen Studie nach operativer Versorgung (Clin Orthop 346, 1998, 152).

Die irischen Orthopäden erreichten demnach bei mehr als der Hälfte der Patienten sehr gute Ergebnisse, während die Chirurgen dies nur bei einem Drittel schafften. Insgesamt könne man mit dem von Wallace und Kollegen beschriebenen konservativen Therapieregime bei 98 Prozent der Patienten sehr gute, gute und befriedigende Resultate erzielen - wenn es richtig gemacht werde!

Diese Therapie sieht folgendermaßen aus: Innerhalb von 24 Stunden nach der Ruptur wird ein Unterschenkel-Gips in Spitzfußstellung angelegt, der für insgesamt vier Wochen verbleibt. In der Zwischenzeit wird eine spezielle Orthese angepaßt, welche für weitere vier Wochen getragen werden muß. Diese Orthese kann nachts, zur Körperpflege sowie zu aktiven Bewegungsübungen des Sprunggelenks im Sitzen abgenommen werden.

Zugleich erfolgt in dieser zweiten Therapiephase ein Gehtraining mit Orthese, bei dem die Belastung allmählich erhöht wird. Nach der achten Behandlungswoche wird die Orthese entfernt, die Patienten erhalten weiter Physiotherapie und gehen allmählich zu ihren Alltagsaktivitäten über.

Die Komplikationsrate und insbesondere die Rate von erneuten Rupturen (drei Patienten) war erheblich niedriger als nach chirurgischer Versorgung. Bereits nach durchschnittlich sieben Tagen gingen Wallace' Patienten wieder ihrer Arbeit nach.

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