Lebensstil-Änderung von Diabetikern klappt wirklich

Typ-2-Diabetiker können bei entsprechender Anleitung signifikant Gewicht reduzieren und kardiovaskuläre Risikofaktoren abbauen. Das bestätigt das Einjahresergebnis der Look-AHEAD*-Studie.

Veröffentlicht:

Das gilt auch für bereits mit Insulin behandelte Typ-2-Diabetiker, berichten Dr. Mark Espeland von der Wake Forest University in Winston-Salem, North Carolina, und seine Kollegen (Diabetes Care 30, 2007, 1374). An der randomisierten, kontrollierten Multicenterstudie hatten 5145 übergewichtige oder adipöse Typ-2-Diabetiker teilgenommen.

Jeweils die Hälfte der Patienten nahm an einem intensiven Lebensstil-Programm teil oder erhielt allgemeine Unterstützung beim Umgang mit Diabetes sowie eine Schulung (Kontrollgruppe). Ziel der Intervention war die Kalorienreduktion mit fettreduzierter, proteinreicher Nahrung sowie möglichst 175 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche. Die Diabetes-Therapie oblag dem persönlichen Arzt der Patienten. Die Studie soll 11,5 Jahre dauern.

Ergebnisse nach einem Jahr: In der Interventionsgruppe war der HbA1c von 7,3 auf 6,6 Prozent gefallen, in der Kontrollgruppe unverändert geblieben. Die Lebensstil-Änderung führte im Mittel zu einem Verlust von 9 Prozent des Ausgangsgewichts, fast 40 Prozent der Studienteilnehmer verloren mehr als zehn Prozent des Gewichts. Selbst Insulin-behandelte Patienten verloren im Mittel 7,6 Prozent. In der Kontrollgruppe sank das Gewicht nur minimal.

Der systolische Blutdruck nahm in der Interventionsgruppe um 6,8 mmHg (von 128 auf 121 mmHg) ab, in der Kontrollgruppe um 2,8 mmHg (von 129 auf 127 mmHg). Alle Unterschiede waren signifikant. Mit Intervention sanken die Triglycerid-Spiegel signifikant stärker, die HDL-Werte stiegen signifikant stärker. Trafen vor Beginn der Studie auf jeweils etwa 94 Prozent der Teilnehmer die Kriterien eines metabolischen Syndroms zu, war das nach einem Jahr mit Intervention noch bei 79 Prozent und ohne Intervention bei 87 Prozent der Fall. (ner)

*AHEAD - Action for Health in Diabetes

Lesen Sie mehr im Special: Blutzucker-Selbstmessung

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Kommentar zu Auswirkungen der Abwasserrichtlinie

Metformin: Kopf-in-den-Sand ist keine Strategie

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung