MS-Therapie vereinfacht

Für den langfristigen Erfolg einer immunmodulatorischen Therapie bei MS sind neben der Wirksamkeit der Medikation auf Schubrate und Behinderungsprogression auch die Langzeitsicherheit und -verträglichkeit sowie das Therapieregime relevant.

Von Abdol Ameri Veröffentlicht:

WIEN. Die Therapie von Patienten mit MS sollte frühzeitig beginnen, um die Krankheitsaktivität von vorneherein einzudämmen und der Behinderungsprogression entgegenzuwirken, erinnerte Professor Orhan Aktas, Oberarzt an der Klinik für Neurologie der Universität Düsseldorf. Die Wahl der Medikation sollte unter Berücksichtigung der Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit sowie der individuellen Lebenssituation und den Erwartungen des Patienten erfolgen. Gute Erfahrungen hat der Experte mit Glatirameracetat (Copaxone®) gemacht. Der Wirkstoff wird seit über 20 Jahren erfolgreich angewendet.

Mittlerweile gibt es eine umfangreiche Evidenz aus klinischen Studien und Erfahrungen aus über 2 Millionen Patientenjahren, welche die langfristig anhaltende Wirksamkeit und das günstige Langzeitsicherheitsprofil von Glatirameracetat bestätigen (Expert Rev Neurother 2015; 15: 575-586). Langzeitdaten belegen, dass knapp zwei Drittel (63 Prozent) der MS-Patienten auch nach 20 Jahren Behandlung mit Glatirameracetat 20 mg täglich noch einen EDSS (Expanded Disability Status Scale) von < 4 hatten; 23,3 Prozent erlitten während der gesamten Behandlungsdauer keinen neuen Schub.

60 Prozent weniger Injektionen

Mit der dreimal wöchentlich s. c. zu applizierenden Formulierung von Glatirameracetat 40 mg kann die Therapie mit dem bewährten Immunmodulator nochmals optimiert werden. Durch Umstellung von Glatirameracetat 20 mg täglich auf die Dosierung von 40 mg dreimal wöchentlich könne der Patient 208 Injektionen pro Jahr einsparen, so Aktas. Damit nimmt auch die Inzidenz von Injektionsassoziierten Nebenwirkungen wie Schmerzen, Rötungen und Schwellungen an der Injektionsstelle ab.

In der Head-to-Head-Studie GLACIER2 (n=209) wurde die Rate der injektionsbedingten Nebenwirkungen bei den Patienten, die von der täglichen 20 mg-Dosis auf die dreimal wöchentlich zu verabreichende 40 mg-Dosis umgestellt wurden, im Vergleich zu den mit Glatirameracetat 20 mg / d weiterbehandelten Studienteilnehmer halbiert (Mult Scler Rel Dis 2015; 4: 370-376). Die bessere Verträglichkeit spiegelte sich in einer höheren Patientenzufriedenheit wider.

Dank des gut belegten Sicherheitsprofils sei die Therapie mit GA mit einem geringen Monitorierungsaufwand verbunden, hob Aktas bei einer von Teva unterstützten Veranstaltung beim 3. Neurocluster hervor.

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