Malaria-Impfstoff viel versprechend bei Säuglingen

LONDON/HAMBURG (dpa). Ein möglicher Malaria-Impfstoff hat sich in einem Test bei Säuglingen in Mosambik als viel versprechend erwiesen. Bei den Geimpften registrierten die Ärzte zwei Drittel weniger Malaria-Infektionen als bei Ungeimpften (Lancet 370, 2007, online).

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Die Forscher um Professor Pedro Alonso von der Universität Barcelona vermuten, dass dieser Impfstoffkandidat damit Säuglinge auch vor einer schweren Malaria-Erkrankung schützen könnte. Malaria zählt mit Aids und Tb zu den drei bedeutendsten Infektionskrankheiten. Nach WHO-Angaben stirbt alle 30 Sekunden ein Kind an Malaria.

Nach Auskunft des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNI) gibt es derzeit etwa zwei Dutzend ernst zu nehmende Impfstoffkandidaten. Der jetzt bei Säuglingen in Mosambik getestete Impfstoff sei am weitesten fortgeschritten. Diese mögliche Vakzine habe in einem früheren Test mit etwas älteren Kindern die Zahl schwerer Malaria-Erkrankungen in etwa halbiert, erläuterte der Infektionsepidemiologe Dr. Jürgen May vom BNI.

Säuglinge sind besonders durch Malaria gefährdet, daher möchten Ärzte Babys so früh wie möglich dagegen impfen. Die Kollegen um Alonso hatten 214 Säuglingen im Alter von 10, 14 und 18 Wochen entweder den Malaria-Impfstoffkandidaten oder einen Hepatitis-B-Impfstoff gespritzt. Anschließend wurden die Kinder sechs Monate lang auf Malaria-Infektionen untersucht.

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