Malariamittel bei Rheuma - Schutz vor Diabetes?

CHICAGO (hub). Erhalten Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) eine Therapie mit dem Malariamittel Hydroxychloroquin, profitieren sie doppelt: Die Entzündung geht zurück und sie bekommen seltener Diabetes als RA-Patienten ohne diese Therapie.

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Mit einer Hydroxychloroquin-Therapie ist bei RA-Kranken das Risiko für Diabetes um 38 Prozent geringer, hat jetzt eine Studie ergeben: Ohne das Malariamittel bekamen 5,5 Prozent der Patienten Diabetes, mit der Substanz nur 3 Prozent. Und: Bei RA-Patienten mit einer Hydroxychloroquin-Therapie von mehr als vier Jahren war das Diabetes-Risiko sogar um 77 Prozent geringer.

Für die Studie haben Dr. Mary Wasko und ihre Kollegen von der Uni Pittsburgh die Daten von fast 5000 RA-Patienten ausgewertet (JAMA 298, 2007, 187). Der Beobachtungszeitraum betrug über 21 Jahre, von 1983 bis 2004. Insgesamt 1808 Patienten hatten eine Therapie mit Hydroxychloroquin bekommen, 3097 Patienten nicht.

Positive Veränderungen im Glukosestoffwechsel, der Insulinsekretion und -sensitivität durch Hydroxychloroquin wurden auch bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes, aber auch in Tierversuchen beobachtet. Der vermeintliche Schutz vor Diabetes scheint somit nicht auf RA-Patienten beschränkt zu sein. Inwieweit sich daraus Konsequenzen für die Therapie bei RA ergeben, muss in neuen Studien geprüft werden.

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