Massenimpfung nicht unbedingt erforderlich

Veröffentlicht:

GENF (mut). Mit einigen Tagen Verzögerung hat eine WHO-Expertenkommission nun ihre Empfehlungen zur Impfung gegen die Schweinegrippe bekannt gegeben. So haben die Experten auf eine Empfehlung zur globalen, flächendeckenden Impfung verzichtet.

Vielmehr sollten die einzelnen Länder je nach ihren Ressourcen und der epidemiologischen Situation abwägen, wen sie gegen das Pandemievirus H1N1/09 impfen. Wo relativ wenige Menschen erkranken oder die Erkrankungen milde verlaufen, kann man sich danach eine Massen-Immunisierung sparen.

Deutlich wird die WHO bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen: Diese sollten möglichst in allen Ländern geimpft werden, um die Gesundheitssysteme aufrecht zu erhalten - schließlich weiß derzeit niemand, ob die milde Pandemie nicht doch noch einen bösartigen Verlauf nimmt. Der restliche verfügbare Impfstoff sollte dann nach diesem Stufenschema verabreicht werden: Zuerst Schwangere, dann Menschen mit chronischen Erkrankungen (etwa Asthma oder schwere Adipositas), schließlich gesunde Menschen im Alter von 15 bis 49 Jahren, gefolgt von Kindern unter 15 Jahren, Erwachsenen zwischen 50 und 64 Jahren und zuletzt Erwachsenen über 65 Jahre - diese haben nach bisherigen Erkenntnissen das geringste Erkrankungsrisiko.

Die WHO-Empfehlungen orientieren sich damit im Wesentlichen an den Empfehlungen der US-Gesundheitsbehörde CDC.

Weitere aktuelle Berichte, Bilder und Links zum Thema Schweinegrippe (Mexikanische Grippe) finden Sie auf unserer Sonderseite

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Antikörper macht‘s möglich

Zähne einfach nachwachsen lassen – wie beim Hai?

Digitalisierung und Medikamente

Apotheker entwickelt eigene E-Rezept-App

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer