Metformin gegen Brustkrebs?

TORRANCE (St). Diabetes erhöht das Brustkrebs-Risiko. Diabetikerinnen mit Metformin-Therapie erkranken aber in einer Studie seltener an invasivem Mamma-Ca als Frauen ohne Diabetes.

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Den Zusammenhang von Diabetes und Brustkrebs haben US-Forscher bei 68.019 Frauen im Alter von 50 bis 79 Jahren untersucht (JCO 2012; online 11. Juni).

3401 hatten zu Studienbeginn Diabetes; nach im Mittel zwölf Jahren Beobachtungszeit waren es 11.290. Gut 20 Prozent der Diabetikerinnen nahmen zu Beginn Metformin, zum Studienende waren es 55 Prozent.

Während der Studie wurde bei 3273 Frauen ein invasives Mammakarzinom und bei 754 Frauen ein duktales Karzinom in situ (DCIS) entdeckt.

Die Inzidenz von Brustkrebs war bei den Frauen mit und ohne Diabetes ähnlich hoch. Frauen mit Metformin-Therapie hatten jedoch im Vergleich zu Nichtdiabetikerinnen ein niedrigeres Brustkrebsrisiko (Hazard Ratio, HR 0,75).

Hypotheke: Direkter Einfluss auf Krebszellen

Der Zusammenhang ergab sich sowohl für östrogen- und progesteronabhängige Mammakarzinome als auch für HER2-negative Tumoren und blieb selbst nach Berücksichtigung relevanter Risikofaktoren konstant.

Bei Therapie mit anderen Antidiabetika oder mit Insulin war das Brustkrebsrisiko hingegen leicht erhöht (HR 1,16).

Die Studie bestätige positive Effekte von Metformin auf das Brustkrebsrisiko, so die Forscher.

So verlangsamte sich in anderen Studien die Tumorproliferation, Betroffene sprachen besser auf eine neoadjuvante Therapie an und hatten zum Teil einen positiveren Verlauf. Vermutet wird unter anderem ein direkter Einfluss der Substanz auf Krebszellen.

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