Mikroalbuminurie-Test als Bestandteil des DMP gefordert

MONDSEE (sto). Bei der Versorgung von Diabetikern wird nach Ansicht von Professor Hellmut Mehnert häufig am falschen Fleck gespart. So sollte in den Disease Management Programmen (DMP) für Diabetes auch die Untersuchung auf Mikroalbuminurie enthalten sein.

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Angesichts der Tatsache, daß bei Diabetikern mit Nierenversagen die Dialysebehandlung pro Jahr etwa 50 000 Euro koste, sei es bedauerlich, daß der Mikroalbuminurie-Test nicht Bestandteil der DMP ist, sagte der Leiter des Instituts für Diabetesforschung am Klinikum München-Schwabing bei den Grünwalder Gesprächen.

Der Diabetologe wünscht sich außerdem, daß Mittel zur Blutzucker-Selbstmessung der Diabetiker künftig nicht mehr das Arzneimittelbudget der verordnenden Ärzte belasten. Die Selbstkontrolle sei wichtig für eine gute Stoffwechseleinstellung.

Ein gut eingestellter Diabetiker verursache wesentlich weniger Kosten als ein Diabetiker, der wegen schlechter Einstellung und Folgeschäden häufiger stationär behandelt werden müsse, sagte Mehnert bei der vom Unternehmen Merck Pharma unterstützten Veranstaltung. Auch Schulungen sowie Ernährungs- und Bewegungstherapie würden nicht ausgeschöpft. Dadurch ließen sich jedoch Medikamente einsparen und eine gute Stoffwechselkontrolle besser erreichen.

Die GKV sollte auch teure Medikamente, wenn sie einen Nutzen haben, bezahlen, forderte Mehnert. In gesundheitspolitischen Diskussionen werde oft übersehen, daß jedes einzelne Antidiabetikum differential-therapeutisch bedeutsam ist. Die Ausrichtung der DMP auf wenige Substanzen werde den Patienten nicht gerecht.

Zu den Therapieoptionen, die sich besonders gut bewährt haben, gehöre auch die Kombination von Metformin und Gliniden. Die gleichzeitige Gabe von Nateglinid (Starlix®) und Metformin (vom Unternehmen als Glucophage® angeboten) bewirke sowohl eine Senkung des postprandialen Blutzuckers als auch der Nüch-ternglucose, berichtete Mehnert.

Mehr Infos zu Diabetes bei www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de.

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