Nach Ende der Doping-Tour wollen Verantwortliche hart durchgreifen

FRANKFURT/MAIN (Smi). Die Veranstalter der Tour de France ziehen Konsequenzen aus den Dopingskandalen während der Rundfahrt. Die Kooperation mit dem Radsport-Weltverband UCI werde beendet, verdächtige Teams sollen von der Tour ausgeschlossen werden.

Veröffentlicht:

Unterdessen hat die B-Probe bestätigt, dass Alexander Winokurow vom Team Astana vor seinem Sieg im Zeitfahren mit Fremdblut gedopt hat. Der Profi selbst bleibt jedoch bei seinem Dementi und will gerichtlich gegen das zuständige Anti-Doping-Labor in Chatenay-Malabry vorgehen.

Am Samstag verkündeten die Tour-Veranstalter Patric Clerc und Christian Prudhomme einen radikalen Wandel. Die Zusammenarbeit mit der UCI werde gekündigt. Dopingtests würden künftig von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA vorgenommen. Die UCI habe der Tour geschadet. So sei die positive Dopingprobe von Patrik Sinkewitz von der UCI absichtlich so spät veröffentlicht worden, ebenso seien die verpassten Tests von Michael Rasmussen vom Weltverband zu lange verschwiegen worden. Clerc nannte die UCI "zutiefst gewissenlos".

Auch bei den Teams werde man künftig stärker aussieben, kündigten Clerc und Prudhomme an. Dabei will man den Fokus stärker auf ethische denn auf sportliche Höchstleistungen legen. Dass bei der Tour de France in Zukunft weniger Teams starten könnten, nehme man in Kauf, ebenso wie den damit verbundenen finanziellen Verlust durch die geringere Anzahl von Sponsoren.

Auch in Deutschland fordern Politiker Konsequenzen aus den skandalösen Vorgängen während der diesjährigen Tour. So regte der FDP-Vizevorsitzende Rainer Brüderle an, vorerst "keine staatlichen Gelder mehr in die Finanzierung des Profi-Radsports" fließen zu lassen. Das gelte auch für die im September geplante Weltmeisterschaft in Stuttgart. Der SPD-Politiker Peter Danckert, Vorsitzender des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, forderte, die für die Stuttgarter WM vorgesehenen staatlichen Zuschüsse in Höhe von 150 000 Euro zu streichen.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: The winner takes it all. . .

Mehr zum Thema

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Automatisierte Insulindosierung

Trotz AID-Systemen häufig Hypoglykämien beim Sport

Expertenforum Kindersportkardiologie

Sport für herzkranke Kinder? Darauf gilt es zu achten

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Frau telefoniert

© Matthias Balk / picture alliance

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?

Ärztin schaut sich Bildgebung auf ihrem Tablet an.

© Pixel Skull Design / stock.adobe.com

New Work-Modelle

Homeoffice für Ärzte – so klappt das!

„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet