Neue Daten zu HRT bleiben ohne Konsequenzen

MÜNCHEN (ikr). Zur Hormonersatztherapie (HRT) sind neue enttäuschende Studienergebnisse publiziert worden. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) bleibt in den Kernaussagen jedoch bei ihren bisherigen Empfehlungen zur HRT.

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Danach soll die HRT nur bei vorhandener Indikation, also etwa bei starken klimakterischen Beschwerden, angewendet werden. Und: Sie sollte nur so lange wie nötig und möglichst niedrig dosiert eingesetzt werden.

Eine der Studien, die die Gynäkologen unter Federführung von Professor Olaf Ortmann, Direktor der Frauenklinik der Universität Regensburg zur Überprüfung der bisherigen Leitlinien veranlaßt haben, ist die One Million Women Study (Lancet 362, 2003, 419). Die Ergebnisse der Kohortenstudie bestätigen die erhöhte Brustkrebsrate bei langfristiger HRT.

Enttäuschend sind auch die Ergebnisse des zweiten Teils der WHI-Studie zur Östrogen-Monotherapie und KHK-Prävention (JAMA 291, 2004, 1701). So war die Rate kardiovaskulärer Ereignisse bei einer Monotherapie mit einem konjugierten Östrogen ähnlich wie mit Placebo. Die Brustkrebsrate war mit HRT etwas, aber nicht statistisch signifikant geringer als mit Placebo. Die Schlaganfallrate war mit HRT signifikant erhöht.

Nach Ansicht der deutschen Experten bestätigen die Daten die hohe Wirksamkeit der HRT bei klimakterischen Beschwerden. Auch der Schutz vor Frakturen durch HRT sei erneut belegt. Nicht geeignet sei die HRT nach der derzeitigen Datenlage jedoch zur Primär- oder Sekundärprävention der KHK und des Schlaganfalls. Es sei außerdem deutlich geworden, daß die HRT mit Risiken verbunden ist: So treten etwa Thrombosen, Schlaganfälle sowie Brustkrebs bei Frauen, die Hormone nehmen, häufiger auf als bei anderen Frauen.

Einsehen kann man die aktuellen Empfehlungen zur HRT im Internet unter www.dggg.de unter dem Link "Dokumentationen".

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