Neue Insulinpumpen berechnen den Insulinbedarf

HANNOVER (hbr). Fehler in der Berechnung der korrekten Insulinmenge zu den Mahlzeiten können postprandial zu Hyperglykämien oder Unterzuckerungen führen. Zwei Insulinpumpen nehmen den Patienten künftig diese Rechenarbeit ab.

Veröffentlicht:

Die Insulinpumpen ermöglichen Diabetikern unter anderem durch eine stündlich individuell eingestellte Basalrate eine gute Stoffwechselkontrolle. Zur Abgabe eines Insulinbolus zu den Mahlzeiten berechnen die Patienten bisher die erforderliche Insulinmengen, geben diese in die Pumpe ein und starten die Abgabe per Knopfdruck. Diese Aktion ist anfällig für Fehler - vom falsch Rechnen bis zum Vergessen wichtiger Einflüsse auf die Insulinmenge.

Jetzt wurden auf dem Diabetes-Kongreß in Hannover vom Unternehmen Medtronic MiniMed zwei Insulinpumpen vorgestellt, die diese Fehlerquellen minimieren. Paradigm® 512 (Insulinreservoir: 176 Einheiten) und Paradigm® 712 (Insulinreservoir: 300 Einheiten) arbeiten mit einem speziellen Kalkulationsprogramm, dem "Bolus Expert". Dabei werden in der Pumpe die wichtigen Einstellungsdaten der Patienten gespeichert: Blutzucker-Zielwerte, der zu verschiedenen Uhrzeiten unterschiedliche Insulinbedarf pro Broteinheit und der ebenfalls zu verschiedenen Uhrzeiten für die Senkung des Blutzuckers um eine bestimmte Menge unterschiedliche Insulinbedarf (Korrekturfaktor).

Vor einer Mahlzeit geben die Patienten ihren Pumpen nur noch die gemessenen Blutzuckerwerte an und die Menge an Broteinheiten, die sie essen möchten. Die Pumpen schlagen ihnen die passenden Insulinmengen vor. Zusätzlich berücksichtigen sie einen weiteren wichtigen Faktor: die noch aktiven Insulinmengen vorheriger Bolusgaben. Das ist besonders wichtig, denn Überschneidungen zwischen zwei Bolusgaben können die Wirkung des Korrekturanteils des zweiten Bolus unter Umständen verdoppeln.

Vergessen die Patienten dies bei der Berechnung und reduzieren den zweiten Bolus nicht entsprechend, können sie von heftigen Hypoglykämien überrascht werden.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Diabetes, Herzinsuffizienz, CKD

RAAS-Inhibitoren: Seltener Hyperkaliämie bei Gabe von SGLT2-Hemmern

Mit Nüchternglukose und Anthropometrie

Risiko für Diabetes lässt sich offenbar berechnen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Skizze eines alternativen Versorgungsmodells

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Interview zu den Empfehlungen

Allgemeinmediziner: „Die 24h-Blutdruckmessung ist nicht besonders praktikabel“

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung