Kommentar

Neue Karriere für einen Alt-68er?

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Bereits in der UK Prospective Diabetes Study (UKPDS) über zwei Dekaden gab es Hinweise, dass das Antidiabetikum Metformin bei Diabetikern dazu beiträgt, die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität zu verringern – besser offenbar als andere zuckersenkende Präparate.

Erneut gibt es nun Hinweise auf einen kardioprotektiven Effekt der Arznei, nämlich bei Nichtdiabetikern mit linksventrikulärer Hypertrophie. Ein weiteres Beispiel dafür, dass sich die Forschung zum „Repurposing“ dieses Biguanids lohnt, auch wenn der Wirkmechanismus nicht zu 100 Prozent bekannt ist. Vielleicht macht Metformin, das schon seit mehr als 50 Jahren – genau seit 1968 – auf dem deutschen Markt ist, künftig auch noch bei anderen Erkrankungen Karriere.

Die Bemühungen der Wissenschaftler um neue Therapiefelder sind zumindest groß genug. Forscher prüfen das Antidiabetikum etwa in Kombination mit Cytarabin bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie. Erste Hinweise für einen Nutzen gibt es bei Gliompatienten.

Selbst bei Patienten mit M. Huntington soll der Wirkstoff nach erfolgreichen Tierversuchen erprobt werden. Bei kardiovaskulären Erkrankungen vermuten die Forscher, dass Metformin immunmodulierend eingreift. Das eröffnet weitere neue Therapiefelder, wenn nicht allein, dann eben mit einem guten Kombinationspartnern. Die UKPDS war nur der Anfang.

Lesen Sie dazu auch: Studie bei Nichtdiabetikern: Metformin verringert linksventrikuläre Hypertrophie

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

Zusätzlich zu Arztneimitteln

Stumme Karotisstenose: Lohnt sich die Revaskularisation?

„Das Blatt wendet sich“

RAS-Blocker präoperativ eher nicht absetzen?

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Real-World-Analyse von US-Versorgungsdaten-- Bei Einsatz von Sacubitril/Valsartan ist die Gesamtsterblichkeit signifikant geringer als bei Einsatz von ACEi/ARB.

© Springer Medizin Verlag

ARNI in der Primärtherapie der HFrEF

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!