Neue Option bei hyperaktiver Blase

PARIS (urm). Der vor wenigen Tagen in Deutschland eingeführte Muskarinrezeptor-Antagonist Solifenacin (Vesikur®) lindert rasch und nachhaltig die Beschwerden von Patienten mit hyperaktiver Blase.

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Imperativer Harndrang schon bei geringer Blasenfüllung, erhöhte Miktionsfrequenz, ungewolltes Einnässen und eine Nykturie-bedingte Störung der Nachtruhe sind die Kernsymptome eines Leidens, von dem etwa jeder sechste über 40 Jahre betroffen ist.

Dies läßt sich aus den von Professor Con Kelleher aus London vorgestellten Ergebnissen einer epidemiologischen Studie ableiten. Betroffen seien Männer und Frauen, berichtete der Gynäkologe bei der von Yamanouchi veranstalteten Einführungs-Pressekonferenz in Paris.

Nach den Ergebnissen klinischer Studien verringert der neue Muskarinrezeptor-Antagonist Solifenacin signifikant im Vergleich zu Placebo sämtliche Kernsymptome der hyperaktiven Blase einschließlich nächtlicher Drangepisoden. Das hat auf der Pressekonferenz Professor David Castro-Diaz aus La Laguna in Spanien gesagt.

Die gute Verträglichkeit des neuen Medikaments könnte nach einer Einschätzung von Professor William de Groat aus Pittsburgh in den USA auf eine relativ selektive Wirkung an der die Harnblase umgebenden Detrusormuskulatur zurückzuführen sein.

Tierexperimentelle Untersuchungen mit Ratten und Affen haben nach Angaben des Wissenschaftlers ergeben, daß das verstärkt am Muskarin-3-Subtyp angreifende Solifenacin sehr viel ausgeprägtere Effekte auf die Muskulatur der Blase hat als zum Beispiel auf die Speicheldrüse.

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