Neue Waffe gegen "Koma-Saufen": Prävention auf dem Stundenplan

BERLIN (bee). Im Kampf gegen den Alkohol-Konsum von zehntausenden Jugendlichen schlägt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung deutschlandweiten Schulunterricht für gesundes Leben vor.

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Trinken bis zum Koma: Jugendliche landen immer häufiger in Kliniken.

Trinken bis zum Koma: Jugendliche landen immer häufiger in Kliniken.

© Foto: dpa

"Ziel soll es sein, dass alle Kinder in den Genuss der Präventionsarbeit kommen", sagte die SPD-Politikerin in Berlin. In dem Schulfach sollen Lebenskompetenz, Stressbewältigung, Alkoholvorbeugung und gesunde Ernährung unterrichtet werden. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstützte diese Forderung: "Wenn die Elternhäuser das offenbar nicht mehr leisten können, muss der Staat das teilweise übernehmen", sagte Geschäftsführer Gerd Landsberg. Er griff auch die Krankenkassen an: Diese zahlten nur 18 Cent pro Jahr und Versicherten für die Alkoholprävention. "Das ist eindeutig zu wenig", so Landsberg.

Für das neue Schulfach Prävention müssen auch die Lehrer besser ausgebildet werden: "Fragen sie doch mal einen Gymnasiallehrer, ob er in seiner Ausbildung gelernt hat: Wie gehe ich mit Drogenkonsum um?", fragte Landsberg. Bätzing rief die Bundesländer auf, hier bessere Voraussetzungen zu schaffen.

Das Koma-Saufen hat inzwischen drastische Ausmaße angenommen: Im Jahr 2000 wurden 9500 Jugendliche mit Alkoholvergiftungen in Kliniken eingeliefert, sieben Jahre später waren es bereits über 23 000 zwölf bis 17-Jährige Alkohol-Patienten in den Krankenhäusern.

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