Neue Wege bei der Eosinophilen Ösophagitis

Die lokale Behandlung mit Budesonid verringert die Beschwerden bei Patienten mit Eosinophiler Ösophagitis. Schweizer Forscher haben jetzt wichtige Grundlagen für weitere Therapieoptionen geschaffen.

Veröffentlicht:
Endoskopisches Bild einer histologisch gesicherten Eosinophilen Ösophagitis.

Endoskopisches Bild einer histologisch gesicherten Eosinophilen Ösophagitis.

© Albertinen-Krankenhaus Hamburg; www.endoskopiebilder.de

BERN (eb). Anlass zur Hoffnung für Patienten mit einer chronisch entzündeten Speiseröhre: Schweizer Forscher haben nachgewiesen, dass die lokale Anwendung von Budesonid die Entzündung lindert. Zwar ist die Krankheit heute noch nicht heilbar, die Wissenschaftler der Universität Bern entwickeln aber derzeit verschiedene Arzneimittel für die Betroffenen (Gastroenterology online).

Eosinophile Ösophagitis (EoE) ist eine erst seit wenigen Jahren bekannte, chronische Entzündung der Speiseröhre, die zu erheblichen Schluckbeschwerden führt und zunehmend mehr Patientinnen und Patienten befällt. Forscher des Instituts für Pharmakologie der Universität Bern unter der Leitung von Professor Hans-Uwe Simon haben in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen EoE-Forschungsgruppe (Leiter: Professor Alex Straumann) in den vergangenen zehn Jahren wesentlich dazu beigetragen, diese Krankheit besser zu verstehen und erste Therapieformen zu entwickeln.

Nun berichten die Wissenschaftler erstmals über eine wirksame Therapie bei Eosinophiler Ösophagitis. In einer Placebo-kontrollierten, klinischen Studie beobachteten die Schweizer Forscher, dass die lokale Anwendung des Medikaments Budesonid sowohl die Beschwerden der Patienten als auch die zugrunde liegende Entzündung in der Speiseröhre deutlich verringerte. Budesonid wird unter anderem in der Behandlung von Patienten mit Asthma bronchiale eingesetzt.

Es wurden außerdem neue Indikatoren entwickelt und getestet, welche die Entzündung in der Speiseröhre charakterisieren und deren Schweregrad anzeigen. Die Resultate stellen einen Meilenstein für die künftige Therapie bei dieser Erkrankung dar, sagt Professor Simon. Weitere Studien müssen nun zeigen, wie die allergische Entzündung langfristig bekämpft werden kann. Denn durch die Behandlung mit Budesonid lässt sich die Erkrankung zwar kontrollieren, die Patienten sind aber nicht geheilt. Das Institut für Pharmakologie der Universität Bern ist gegenwärtig an der Entwicklung verschiedener Arzneimittel beteiligt, die an Zellen oder Zellprodukten des Abwehrsystems binden.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kolektomie

Chirurgie bei CED: Ist die Segmentresektion eine Option?

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Subgruppenanalysen der Studie DAPA-CKD zum Einfluss von Alter, Geschlecht und Gebrechlichkeit auf di

© peterschreiber.media / stock.adobe.com

Dapagliflozin bei chronischer Nierenkrankheit (CKD):

Subgruppenanalysen der Studie DAPA-CKD zum Einfluss von Alter, Geschlecht und Gebrechlichkeit auf die Wirksamkeit

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 2: TriMaximize-Studie: Verbesserung der Lebensqualität nach Umstellung auf extrafeine Dreifachfixkombination

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Mittelgradiges bis schweres Asthma bronchiale

Bessere Kontrolle und Lebensqualität unter inhalativer Triple-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

In der Niederlassung

Körperliche Untersuchung vor einem Ultraschall – sinnvoll oder nicht?

Lesetipps