Kommentar
Neue Wege in der Diabetes-Therapie
Bislang gibt es bei Typ-1-Diabetes keine etablierte Therapie, die den Untergang der Insulin produzierenden Zellen stoppt, Typ-1-Diabetiker müssen daher lebenslang Insulin injizieren. Vor diesem Hintergrund sind die Daten der jetzt veröffentlichten Studie mit einem Antikörper ermutigend. Der Ansatz, die Autoimmunreaktion zu bremsen, scheint zu klappen, besonders bei jungen Menschen, die noch viele Beta-Zellen haben.
Zwar scheint der Erfolg minimal - wer ein Drittel weniger Insulin benötigt als üblich, muss irgendwann dennoch jeden Tag das Hormon spritzen. Allerdings weist die Therapie einen neuen Weg: So ist es zumindest gelungen, durch die kurze Intervention einen weiteren Beta-Zellverlust über drei Jahre hinweg zu verhindern. Dies lässt hoffen, dass eine Behandlung vor der klinischen Manifestation den Ausbruch verzögert oder möglicherweise sogar verhindert, wenn man die Therapie in bestimmten Abständen wiederholt. Allerdings muss man dabei auch schwere Nebenwirkungen in Betracht ziehen, wie sie bei Immuntherapien auftreten können. Im Gegensatz zu Krebs- oder MS-Therapie wird man dieses Risiko bei Typ-1-Diabetes jedoch kaum tolerieren, schließlich hat man mit der Insulin-Substitution eine weitgehend gefahrlose Alternative.
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