Pankreas-Ca

Neuer Ansatz zur Früherkennung

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DRESDEN. Das von Tumorzellen in den Blutkreislauf gebrachte Eiweiß Glypican-1 (GPC-1) bietet möglicherweise einen neuen Ansatz zur Früherkennung und besseren Diagnose von Pankreaskrebs mittels Bluttests, teilt das Uniklinikum Dresden mit.

GPC-1 wird auf der Oberfläche von Tumorexosomen gebildet. Exsosomen transportieren Fragmente von DNA, RNA und Eiweißen, die spezifisch für ihre Ursprungszellen sind. Dies machten sich Forscher zunutze, indem sie krebsspezifische Exosome aus dem Blut von Patienten mit Pankreaskarzinom isolierten (Nature 2015; 523: 177-182).

Dabei seien GPC-1-beladene Exosome im Blut von 250 Patienten mit Pankreaskarzinom deutlich erhöht gewesen im Vergleich zu gesunden Spendern oder zu Patienten mit einer gutartigen Pankreaserkrankung.

Das Ergebnis ließe eine Unterscheidung mit 100-prozentiger Sensitivität und Spezifität zu. Zudem zeigte sich in der Studie ein deutlicher Abfall von GPC-1 beladenen Exosomen im Blut von Patienten, nachdem sie sich einer Pankreasoperation zur Tumorentfernung unterzogen hatten.

Damit haben GPC-1-beladene Exosome eine deutlich höhere diagnostische Aussagekraft als der Standardtumormarker CA-19-9, welcher nur bei 80 Prozent der Patienten mit Pankreaskrebs erhöht ist sowie auch bei einigen Patienten mit einer gutartigen Pankreaserkrankung, heißt es in der Mitteilung des Uniklinikums.

Eine weitere Verwendung könnten GPC-1-beladene Exosome bei der Früherkennung von Pankreaskrebs spielen. In Untersuchungen an Mäusen mit Pankreaskarzinom konnte gezeigt werden, dass GPC-1-beladene Exosome schon deutlich erhöht waren, wenn die Mäuse noch an Vorstufen von Krebs litten, heißt es weiter.

Zudem sei der Test bereits deutlich positiv, wenn in der simultanen MRT-Bildgebung noch kein Tumor nachweisbar war. (eb)

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