Nekroptose

Neuer Signalweg für programmierten Zelltod in Leukämie-Zellen identifiziert

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Einen neuen Signalweg, der einen molekularen Selbstzerstörungsmechanismus auslösen könnte, haben Forscher der Technischen Universität München entdeckt. Das Team um Dr. Philipp Jost von der III. Klinik der TU hat Zellveränderungen bei akuter myeloischer Leukämie untersucht.

Das Forscherteam stieß auf den Prozess der Nekroptose, bei der es zu einer plötzlichen Zerstörung der Zelle kommt, die den Inhalt der sterbenden Zelle und viele Botenstoffe freisetzt. Dadurch wird im Umfeld der Zelle ein starker Entzündungsreiz hervorgerufen, wie die TU mitteilt.

Ausgelöst werde die Nekroptose, wenn es zur Aktivierung eines Proteins namens RIPK3 kommt, welches dann Prozesse in der Zelle in Gang setzt, die den Zelltod auslösen. Blockiert man dieses Protein, überleben die Krebszellen besonders lange, teilten sich stark und bildeten sich zu funktionslosen Blasten um.

"Daraus schließen wir, dass es besonders aggressiven Krebszellen gelingt, RIPK3 zu blockieren", wird Ulrike Höckendorf, Erstautorin der Studie, zitiert (Cancer Cell 2016; 30(1): 75-91). "Wie genau sie das bewerkstelligen, muss jedoch noch untersucht werden."

"Die neu gewonnenen Erkenntnisse über die Auswirkungen des RIPK3-Signalwegs und der freigesetzten Botenstoffe könnten neue Optionen für die Behandlung von Leukämien eröffnen", wird Jost zitiert. "Wenn es gelänge, mit Medikamenten die Wirkung von RIPK3 künstlich zu erzeugen, könnte man Leukämiezellen gezielt angreifen." (eb / mmr)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sonderbericht

Erfolge der CML-Therapie mit besserer Verträglichkeit steigern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an