Neuer Test weist Risikomaterial für BSE nach

GIESSEN (dpa). Mit einem neuartigen molekularbiologischen Test können winzige Spuren von BSE-Risikomaterial in Fleischwaren nachgewiesen und bestimmten Tierarten zugeordnet werden. "Damit können wir unterscheiden, ob etwa Brühwürste Gehirn und Rückenmark von Pute oder Schwein enthalten, was erlaubt ist, oder aber - was verboten ist - von Wiederkäuern wie Rindern", sagte Professor Michael Bülte vom Institut für Tierärztliche Nahrungsmittelkunde in Gießen.

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Mit bisherigen Verfahren konnte nur bestimmt werden, ob überhaupt Reste von Gehirn und Rückenmark vorhanden seien, so Bülte. Zum Schutz vor den Erregern des Rinderwahnsinns muß Gewebe des Zentralnervensystems (Gehirn und Rückenmark) von Rindern, Schafen und Ziegen beim Schlachten entfernt und beseitigt werden. Dennoch könne nicht ausgeschlossen werden, daß solches Risikomaterial in die Nahrung von Menschen und Tieren gelange.

Die derzeit üblichen Tests basieren auf dem Nachweis von Markersubstanzen wie Eiweißstoffen. Der neue molekularbiologische Test weist hingegen einen Teil der Ribonukleinsäure (RNS) nach. "Die RNS ist sehr instabil. Uns ist es aber gelungen, ein Bruchstück zu finden, das sehr stabil und typisch für das Risikomaterial ist", sagte Bülte.

Mit Hilfe dieses Teilstücks sei es sogar möglich, in Konserven wenige Milligramm Gehirn oder Rückenmark aufzuspüren. Das Verfahren wird nach Bültes Einschätzung in etwa eineinhalb bis zwei Jahren marktreif sein.

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