Omega-3-Fettsäure hochdosiert erhöht Statin-Wirkung

DALLAS (ob). Die zusätzliche Therapie mit in Fischöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren in hoher Konzentration ist auch bei KHK-Patienten, die bereits Statine erhalten, von präventivem Nutzen. Japanische Untersucher konnten nun in einer großen Studie nachweisen, daß diese Zusatzbehandlung die Rate der Koronarereignisse signifikant verringert.

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In diese JELIS (Japan EPA Intervention Study) getaufte Studie sind in Japan über 18 645 Patienten mit Hypercholesterinämie aufgenommen worden. Alle wurden mit einem Statin in niedriger Dosierung behandelt. Über 9 000 dieser Studienteilnehmer erhielten zusätzlich täglich 1800 mg hochgereinigte Eicosapentaensäure (EPA) in Kapseln.

Geklärt werden sollte, ob sich durch diese Zusatztherapie die Rate kardialer Ereignisse (plötzlicher Herztod, Myokardinfarkt, instabile Angina pectoris, Notwendigkeit der Revaskularisation) reduzieren läßt.

Nach im Mittel 4,6jähriger Behandlungsdauer betrug die Rate entsprechender Ereignisse in der nur mit Statinen behandelten Kontrollgruppe 3,5 Prozent. In der EPA-Gruppe war sie mit 2,8 Prozent im Vergleich dazu signifikant um 19 Prozent niedriger, wie Studienleiter Dr. Mitsuhiro Yokoyama aus Kobe beim Kardiologenkongreß in Dallas berichtete. Entscheidend für diese Reduktion war das signifikant seltenere Auftreten von instabiler Angina pectoris.

Für die Wirksamkeit war allerdings von Bedeutung, ob die Patienten bereits eine Koronarerkrankung hatten oder nicht. In der Gruppe ohne Anzeichen für eine KHK (n = 14 981) wurde nur eine nicht signifikante Reduktion um 18 Prozent beobachtet. Dagegen profitierte die Subgruppe der Patienten mit dokumentierter KHK (n = 3664) von einer signifikanten Senkung der Rate koronarer Ereignisse um 19 Prozent (von 10,7 auf 8,7 Prozent) durch EPA.

Die Reduktion von LDL um 26 Prozent war in der EPA- und Kontrollgruppe identisch. Yokoyama geht deshalb davon aus, daß der nachgewiesene Nutzen von EPA auf Wirkmechanismen beruht, die von der Lipidsenkung unabhängig sind.

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