Opioid-Retardtablette mit gleichmäßigem Wirkspiegel

BERLIN (gvg). Für den Start einer oralen Opioidtherapie sind niedrig dosierte Tabletten wünschenswert. Das vereinfacht die Titration des Opioids. Hydromorphon-Retardtabletten in der niedrigen Dosierung von 4 mg hat das Unternehmen Janssen-Cilag jetzt auf den Markt gebracht.

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Bisher gab es das Hydromorphon-Präparat Jurnista® als Retardtabletten in vier Dosisstärken (8 mg, 16 mg, 32 mg und 64 mg). "Mit der niedrigen Dosis wird jetzt ein lang gehegter Wunsch vieler Schmerztherapeuten erfüllt", betonte Dr. Johannes Horlemann aus Kevelaer in einer Veranstaltung von Janssen-Cilag in Berlin.

So sei nun erstmals eine niedrige Startdosis bei retardiertem Hydromorphon möglich, was die Verträglichkeit verbessern helfe. Auch könne durch die 4-mg-Dosierung die Zieldosis der Hydromorphon-Therapie noch individueller titriert werden. Wie bei den anderen Dosierungen wird auch bei den niedrig dosierten Retardtabletten die OROS®-Technik genutzt. "Dadurch werden bereits nach zwei Applikationszyklen über 24 Stunden weitgehend konstante Wirkspiegel erreicht", sagte Dr. Michael Küster vom Regionalen Schmerzzentrum DGS in Bonn.

Zu den Vorteilen von Hydromorphon zählte Küster eine vergleichsweise gute Verträglichkeit - un- erwünschte gastrointestinale Wirkungen lägen im einstelligen Prozentbereich. Anders als viele andere Schmerzmittel werde Hydromorphon zudem nicht über das Cyto-chrom-P450-System in der Leber abgebaut, was die Gefahr von Wechselwirkungen reduziere. Das Retardpräparat verbinde die Vorteile von Tabletten - nämlich schnelle Dosisfindung und einfache Einnahme - mit denen eines transdermalen Pflasters - nämlich lange Wirkdauer und gleichmäßige Wirkspiegel, so Küster.

STICHWORT

OROS-Galenik

Bei der OROS-Galenik wird der Wirkstoff durch Osmose freigesetzt. Nach Einnahme löst sich die Schutzschicht der Tablette auf. Ein Quellkörper darin nimmt Wasser auf und drückt das Hydromorphon allmählich durch eine semipermeable Hülle nach außen. (mar)

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