PSA-Test nicht einheitlich gehandhabt

Der PSA-Test wird in Europa unterschiedlich oft genutzt - mit Folgen für die Therapie bei Prostata-Ca.

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BERLIN (gvg). Auf den ersten Blick unterscheiden sich die europäischen Länder gewaltig bei der Versorgung von Patienten mit Prostatakarzinom. Doch viele Unterschiede lassen sich auf eine unterschiedliche Herangehensweise beim PSA-Test zurückführen.

Professor Jan Adolfsson vom Karolinska-Institut in Stockholm plädierte beim Europäischen Forum Onkologie 2010 in Berlin für eine differenzierte Lektüre von Krankheits- und Behandlungsstatistiken beim Prostatakarzinom, um nicht falsche Schlüsse zu ziehen. So werde in Teilen Westeuropas etwa die Hälfte der Patienten mit Prostatakarzinom kurativ behandelt. In vielen Ländern Osteuropas liegt diese Quote dagegen nur bei etwa einem Viertel.

Dieser Unterschied spiegele aber nicht eine bessere Versorgung wider, sondern lediglich eine intensivere Nutzung des PSA-Tests. Wer früher diagnostiziere, könne eher kurativ therapieren. Dies bedeute aber nicht, dass sich auch die krankheitsspezifische Letalität bessere, weil unklar ist, wie der natürliche Krankheitsverlauf bei den früh diagnostizierten und therapierten Patienten gewesen wäre.

"Wir sehen in Europa schon gewisse Unterschiede in der Sterberate bei den Prostatakarzinom-Patienten, aber die sind nur vergleichsweise gering ausgeprägt", betonte Adolfsson. Auch regionale Unterschiede bei der Quote der kurativ therapierten Patienten innerhalb einzelner europäischer Länder ließen sich überwiegend auf eine regional unterschiedliche Handhabung des PSA-Tests zurückführen.

Sie seien eher nicht Ausdruck qualitativer Unterschiede in der Versorgung, so der Experte.

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