Paradigmenwechsel bei MS-Therapie?

BERLIN (gvg). Mit der Fumarsäure und dem Pyrimidinsynthesehemmer Teriflunomid stehen bei Multipler Sklerose gleich zwei orale Therapieoptionen am Start.

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Fumarsäure wird in der Dermatologie gegen Psoriasis verwendet. Nach mehreren Phase-II-Studien bei MS wurden kürzlich die ersten Phase-III-Daten aus der DEFINE-Studie vorlegt, die Fumarsäure in den Dosierungen 480 mg und 720 mg täglich über zwei Jahre mit Placebo verglichen hat.

Die Ergebnisse seien eindrucksvoll, sagte Professor Frank Erbguth aus Nürnberg. Mit der 480 mg-Dosis reduzierte sich der Anteil der Patienten, die einen Schub erlitten, um 53 Prozent.

Die Zahl der im MRT sichtbaren Gadolinum-aufnehmenden Herde war in der Verum-Gruppe um 75 Prozent geringer. Wenn die laufende Vergleichsstudie gegen Glatirameracetat ebenfalls positiv ausgehe, sei Fumarsäure ein Kandidat für die orale Basistherapie.

Der orale Pyrimidinsynthesehemmer Teriflunomid hat in der TEMSO-Studie, ebenfalls einer Phase-III-Studie, die Schubfrequenz um ein Drittel und in einer Dosis von 14 mg die Behinderungsprogression im Vergleich zu Placebo um knapp ein Drittel gesenkt.

Auch hier seien noch die Ergebnisse weiterer Studien für eine endgültige Bewertung der Substanz nötig, sagte Erbguth.

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