Phototoxizität von Hypericum überschätzt?

BAD SCHWARTAU (eb). Die Gefahr einer Photosensibilisierung durch Johanniskraut-Extrakte wird möglicherweise überschätzt. Darauf deuten Daten von zwei kleinen offenen Studien mit jeweils 20 gesunden Männern.

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Darin erhielten die Teilnehmer täglich 612 mg des Johanniskraut-Extrakt STW3 (Laif® 600) oder 900 mg des Extraktes STW 3-VI (Laif® 900). Hautpartien wurden vor Studienbeginn und nach 14 Tagen Therapie mit künstlichem Sonnenlicht bestrahlt.

Als Maß für die Lichtempfindlichkeit der Haut diente die minimale Erythem-Dosis (MED). Die MED ist die UV-Dosis, die gerade noch ausreicht, um ein wahrnehmbares Erythem eine bestimmte Zeit nach Bestrahlung zu erkennen. Primärer Endpunkt war der MED-Wert 24 Stunden nach Bestrahlung (MED24).

Das Ergebnis: Mit STW3 hatte der MED24 bei 12 von 20 Personen abgenommen - das bedeutet, die Lichtempfindlichkeit hatte zugenommen. Bei acht Personen hatte die Lichtempfindlichkeit dagegen abgenommen. Im Schnitt hatte sich der MED24 jedoch kaum verändert, der Unterschied zum MED24 vor Therapiebeginn war nicht signifikant.

Einen signifikanten Unterschied gab es nur beim MED48: Er fiel von 26,8 mJ/cm2 auf 21,4 mJ/cm2. Ähnliche Ergebnisse lieferte die Studie mit STW3-VI. Die Lichtempfindlichkeit, bezogen auf den MED24, nahm bei 13 von 20 Personen zu, bei 6 nahm sie jedoch ab. Im Schnitt fiel der Wert während der Therapie um 2,4 mJ/cm2, der Unterschied war aber nicht signifikant (Arzneim Forsch / Drug Res 56, 2006, 212).

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