Pneumologe: Bei Rhinitis nach Asthma fahnden!

KOPENHAGEN (urm). Asthma und allergische Rhinitis weisen eine hohen Koinzidenz auf. Deshalb sollten Asthma-Kranke gezielt auf eine Rhinitis und umgekehrt Rhinitis- Patienten immer auch auf Asthma untersucht werden. Das fordert Professor David Price aus Aberdeen in Großbritannien.

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Gerade bei Asthmatikern sei die allergische Rhinitis alles andere als eine Bagatellkrankheit, sagte der Pneumologe bei einem vom Unternehmen MSD veranstalteten Symposium in Kopenhagen. So zeigten neue Untersuchungen, daß bei Asthma-Patienten, die zusätzlich eine allergische Rhinitis haben, die Rate der Asthmaanfälle und der Notfalleinweisungen erhöht ist (Clin Exp Allergy 35, 2005, 723).

Was die Therapie bei solchen Patienten betrifft, könne man mit dem Leukotrienrezeptor-Antagonisten Montelukast (Singulair®) praktisch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Cysteinyl-Leukotriene sind sowohl beim Asthma als auch bei der allergischen Rhinitis wichtige Entzündungsmediatoren und somit für beide Erkrankungen pathogenetisch bedeutsam. Antileukotriene wirkten daher bei beiden Erkrankungen.

Gemäß dem "one airway - one disease"-Konzept macht eine strikte Trennung zwischen Asthma bronchiale und allergischer Rhinitis nach den Worten von Price ohnehin wenig Sinn. Besser sei es, Asthma und Rhinitis als ein Krankheitskontinuum mit entzündlichen Veränderungen der oberen und unteren Atemwege zu begreifen.

Für die Richtigkeit dieses Konzepts sprechen vor allem diese epidemiologischen Basisdaten: Bei Patienten mit allergischer Rhinitis ist das Asthma-Risiko um den Faktor 3 bis 4 erhöht. Und von den Asthmatikern leidet mindestens jeder zweite gleichzeitig auch an den Symptomen einer allergischen Rhinitis.

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