Psychosoziale Hilfe für Frauen mit Brustkrebs

NEU-ISENBURG (ikr). Frauen mit Brustkrebs bekommen jetzt mehr Unterstützung, zumindest was ihre psychosoziale Versorgung betrifft: Mit Hilfe von mammaNetz, einer Begleit- und Orientierungsstelle speziell für Frauen mit Brustkrebs in der Region um Augsburg, werden Betroffene direkt nach der Diagnose von einer speziell geschulten Case-Managerin betreut. Die Versorgung ist kostenlos.

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"Unmittelbar nach der Diagnose fühlen sich viele Frauen alleingelassen und hilflos", sagte Dr. Christa Rottscheidt vom beta Institut für sozialmedizinische Forschung und Entwicklung in Augsburg zur "Ärzte Zeitung". "Mit unserer Hilfe werden die betroffenen Frauen von Anfang an begleitet", so die Frauenärztin. Sie leitet das Projekt mammaNetz gemeinsam mit der Diplom-Ökonomin Andrea Thorenz. Unterstützt wird das Projekt vom Bayerischen Gesundheitsministerium sowie von dem Unternehmen betapharm.

Und so funktioniert die Betreuung: Jede Frau mit Brustkrebs, die Hilfe sucht, wird vor und nach der stationären Behandlung von ein und derselben Case-Managerin betreut. Das sind speziell geschulte Frauen, die etwa mit Ärztinnen, Psychologinnen, Sozialarbeiterinnen und Seelsorgerinnen zusammenarbeiten. Die Brustkrebs-Patientinnen werden nicht nur psychologisch betreut, sondern sie bekommen auch Ratschläge, zum Beispiel was die Betreuung von Kindern oder von pflegebedürftigen Familienangehörigen betrifft.

Außerdem werden ihnen Kontaktstellen vermittelt, etwa wenn es um finanzielle Fragen zur Berentung oder zu Reha-Maßnahmen oder aber um Selbsthilfegruppen geht. Die Betreuung einer Patientin kann von einer einmaligen Information bis zur mehrmonatigen Begleitung reichen. Die Kontaktstelle kooperiert unter anderem mit Kliniken und Arztpraxen. Es existiert mittlerweile ein Netzwerk mit über 100 Partnern für eine integrierte Versorgung.

Die Begleit- und Orientierungsstelle ist seit September vergangenen Jahres aktiv. Ein Großteil der Frauen, die betreut werden, wird nun über ein Interview mit standardisierten Fragen unter anderem zur Zufriedenheit mit der sozialmedizinischen Versorgung befragt. Bisher sind nach Angaben von Rottscheidt bereits 30 Frauen interviewt worden. "Sie sind alle sehr dankbar für unsere Arbeit. "

Betroffene erreichen mammaNetz unter Tel.: 08 21 / 4 50 65 65; Infos im Internet unter: www.mammanetz.de

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