RA-Therapie sollte innerhalb von drei Monaten beginnen

BERLIN (grue). Eine rheumatoide Arthritis (RA) läßt sich heute schon früh nachweisen. Betroffene Patienten sollten dann zügig behandelt werden; am besten sollte damit schon innerhalb der ersten drei Monate begonnen werden.

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Darauf dringt Professor Erika Gromnica-Ihle vom Klinikum Buch in Berlin. "RA-Patienten sollten behandelt werden, bevor die ersten Gelenkschäden da sind", sagte die Rheumatologin bei einer Veranstaltung in Berlin. Schon vier Monate nach Krankheitsbeginn seien Gelenkerosionen im MRT nachzuweisen. "Ab diesem Zeitpunkt hinkt die Therapie bereits hinterher".

Der Verdacht auf RA liegt nah, wenn Patienten von Schmerzen und Morgensteifigkeit in mehr als zwei Gelenkregionen berichten und seit mehr als sechs Wochen Entzündungszeichen vorliegen. "Mit einer Wahrscheinlichkeit von 45 Prozent handelt es sich dabei um eine rheumatoide Arthritis", so Gromnica-Ihle.

Weist der IgM-Rheumafaktor Werte von 5 IU/ml oder darüber auf, sei dies mit 70prozentiger Sicherheit ein Hinweis auf eine RA, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 zu 50 erosiv verlaufe. "Besonders bei diesen Patienten darf keine Zeit verloren gehen, am besten, sie wenden sich gleich an ein Rheumazentrum", sagte Gromnica-Ihle.

Gesichert wird die Diagnose dann durch Labortests, etwa durch den Nachweis von Antikörpern gegen Proteine, die die Aminosäure Citrullin enthalten. Diese Proteine werden in der Synovia synthetisiert. Die Spezifität dieser Antikörper für RA beträgt 98 Prozent.

Antikörper gegen zyklisches citrulliniertes Peptid (CCP) sei ein Hinweis auf eine Früh-RA. Der Nachweis habe eine Sensitivität von 79 Prozent und sei damit noch empfindlicher als der Rheumafaktor, so die Rheuma-Expertin.

Zur Therapie hat sich eine frühe Kombinationstherapie bewährt, wie Gromnica-Ihle berichtet hat. Würden zudem TNF-alpha-Hemmer verwendet, hätten nach zwei Jahren bis zu 40 Prozent der Patienten keine aktive RA mehr. Bei einigen werde die Progression sogar komplett gehemmt.

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