Rasagilin jetzt zur Parkinson-Therapie erhältlich

MÜNCHEN (wst). Mit Rasagilin ist jetzt ein neues Anti-Parkinson-Medikament erhältlich. Die Arznei hemmt das Enzym Monoaminoxidase-B (MAO-B) und eignet sich sowohl zur Monotherapie im Parkinson-Frühstadium als auch in Kombination mit L-Dopa bei fortgeschrittener Erkrankung.

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Rasagilin (Azilect®) ist nach Selegilin der zweiter MAO-B-Hemmer, der zur Parkinson-Therapie erhältlich ist. MAO-B-Hemmer reduzieren den Abbau von Dopamin im Gehirn und mindern so den Dopamin-Mangel bei Parkinson-Patienten.

Die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit einer initialen Monotherapie mit Rasagilin wurde in der TEMPO-Studie belegt. Das hat Professor Heinz Reichmann aus Dresden auf der Einführungspressekonferenz der Unternehmen Teva und Lundbeck in München berichtet.

In der Studie erhielten 404 Patienten im Frühstadium der Erkrankung entweder einmal täglich 1 oder 2 mg Rasagilin oder Placebo. Beide Verum-Dosierungen milderten die Symptomatik im Vergleich zu Placebo signifikant, gemessen mit der Parkinson-Skala UPDRS.

In einer zweiten sechsmonatigen Studienphase bekamen auch die Patienten mit Placebo den neuen MAO-B-Hemmer, und zwar jeweils 2 mg täglich. In dieser Gruppe ging die Symptomatik nun ebenfalls deutlich zurück. Bei den Patienten mit verspäteter Rasagilin-Therapie ließen sich Rigor, Tremor und Akinese aber nicht mehr so stark reduzieren wie bei den Patienten, die von Anfang das Medikament erhalten hatten.

Reichmann deutete dies als Hinweis darauf, daß der neue MAO-B-Hemmer neuroprotektiv wirkt und zu einer Verzögerung der Krankheitsprogression führt. Dieser Effekt sei offensichtlich um so stärker, je früher mit einer Rasagilin-Therapie begonnen werde.

Das neue Medikament sei in der TEMPO-Studie gut vertragen worden, so Reichmann. Rasagilin muß nicht auftitriert werden.

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