Regelmäßig ein Ganzkörper-MRT - ist das die Prävention der Zukunft?

HEIDELBERG (nsi). Alle drei bis fünf Jahre ein MRT vom ganzen Körper: Mit modernen, bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanz-Tomographie (MRT) ließen sich häufige chronische Krankheiten wie Bluthochdruck, Atherosklerose oder Tumore in Frühstadien erkennen. Dadurch wäre die Chance für eine erfolgreiche Therapie oder das Verhindern von Spätschäden erheblich höher.

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Wenn Menschen pathologische Veränderungen oder Vorstadien von Krankheiten in Bildern von ihrem eigenen Körper sehen können, sind sie hoch motiviert, an einer Behandlung mitzuwirken oder ihren Lebensstil zu verändern. Diese Vision von der künftigen Bedeutung bildgebender Methoden hat Professor Michael Forsting, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Uniklinikums Essen, bei einer internationalen Konferenz der Burda Akademie zur Medizin im Dritten Jahrtausend in Heidelberg entworfen.

"Das Gehirn ist der beste Blutdruck-Messer", sagte Forsting der "Ärzte Zeitung". "Wenn ein Patient über viele Jahre einen - nicht einmal drastisch - erhöhten Blutdruck hat, zum Beispiel systolisch 160 mmHg, entstehen Mikroangiopathien im Gehirn, die schließlich zu Leistungseinbußen führen. Die Mikroangiopathien lassen sich im MRT sichtbar machen", sagte Forsting. Dasselbe gelte für Verengungen der Blutgefäße, die im Ganzkörper-MRT entdeckt werden könnten, oder Darmpolypen als Vorstufen vom Kolorektal-Ca.

Präventionsmaßnahmen wie diese senkten zwar nicht die Kosten der gesundheitlichen Versorgung, aber die Früherkennung lebensbedrohlicher Krankheiten bessere die Lebensqualität des Individuums. Deshalb seien die Kosten dafür auch vom Einzelnen zu tragen, nicht von der Solidargemeinschaft der gesetzlich Krankenversicherten.

Compliance-Probleme, wie sie zum Beispiel bei der medikamentösen Therapie kardiovaskulär Erkrankter weit verbreitet seien, reduzierten sich erheblich, wenn den Patienten die Risiken eines Bluthochdrucks oder atherosklerotischer Veränderungen mit einer individuellen Bildgebung sichtbar gemacht würden. Eine MRT-Aufnahme koste zur Zeit, je nach Umfang und Zusatzdiagnostik, zwischen 800 und 2000 Euro.

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