Renale Anämie wirkt wie ein KHK-Risikofaktor

BARCELONA (grue). Patienten mit fortgeschrittener Nierenfunktionsstörung haben häufig eine Anämie. Das geht nicht nur zulasten der Lebensqualität, sondern erhöht auch das kardiovaskuläre Risiko. Zudem beschleunigt eine Anämie mit Hämoglobinwerten unter 11 mg/dl vermutlich die Progression zur terminalen Niereninsuffizienz.

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"Umgekehrt kann die rechtzeitige Korrektur der Anämie eine solche Entwicklung vielleicht verhindern", so Professor Fernando Carrera aus Leiria in Portugal. Der Anteil anämischer Patienten betrage zwischen 25 und 87 Prozent. Folge einer Anämie sind Müdigkeit, Dyspnoe, reduzierte Belastbarkeit sowie die Progression kardialer Erkrankungen mit linksventrikulärer Hypertrophie und Herzinsuffizienz. "Deshalb sind zu niedrige Hämoglobinwerte für Nierenkranke ähnlich gefährlich wie ein zu hoher Blutdruck oder ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus", so Carrera bei einer Veranstaltung von Amgen in Barcelona.

Zur Behandlung von Patienten mit renaler Anämie steht gentechnisch hergestelltes Erythropoetin zur Verfügung. Das Präparat Darbepoetin-alpha (Aranesp®) hat eine zwei- bis dreimal längere Halbwertzeit als die anderen Erythropoese-stimulierenden Zytokine und muss daher seltener appliziert werden. Das Medikament wird als Fertigspritze in mehreren Konzentrationen angeboten und subkutan oder intravenös gespritzt. Wie in Barcelona berichtet wurde, haben zwei Endpunktstudien mit Darbepoetin begonnen: In der einen wird der Effekt der Anämiebehandlung auf die Morbidität und Mortalität herzinsuffizienter Patienten geprüft, in der anderen bei Patienten mit diabetischer Nephropathie.

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