Rheuma-Mittel gegen Amöben

Ein Arzneimittel, das 30 Jahre alt ist, könnte eine neue Karriere machen: als Therapeutikum gegen Amöbenruhr.

Veröffentlicht:
Entamoeba histolytica: Sensitiv gegen Auranofin.

Entamoeba histolytica: Sensitiv gegen Auranofin.

© CDC

SAN FRANCISCO (eis). Im Tierversuch hat sich Auranofin als zehnmal so wirksam gegen Entamoeba histolytica erwiesen wie die Standardtherapie mit Metronidazol, berichten US-Forscher um Dr. Anjan Debnath von der Universität in San Francisco (Nature Medicine 2012; online 20. Mai).

Jetzt seien klinische Tests mit der Substanz nötig, um die Ergebnisse beim Menschen zu bestätigen.

Amöbenruhr ist mit schwerer Diarrhö einschließlich blutigem Stuhlgang verbunden. Nach Schätzungen sterben weltweit jährlich etwa 70.000 Menschen daran, die meisten davon in Entwicklungsländern.

Die US-Forscher haben 910 Arzneien, deren Verträglichkeit bei Menschen bereits belegt worden ist, auf mögliche Wirksamkeit gegen Amöbenruhr untersucht.

Die organische Goldverbindung Auranofin, die zur Basistherapie bei chronischer Polyarthritis verwendet wird, hat sich dabei - verglichen mit dem Therapiestandard - im Tiermodel von E.-histolytica-Infektionen als deutlich wirksamer erwiesen.

Die mögliche neue Option könnte besonders für Patienten wertvoll werden, bei denen Metronidazol versagt, so die Forscher.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Wie das Vorgehen bei einem Makrophagen-Aktivierungssyndroms am besten gelingt, erläuterte Dr. Peter Nigrovic beim Rheumatologen-Kongress EULAR in Barcelona.

© Katja Schäringer

Rheumatologen-Kongress

„Es braucht ein Dorf, um Morbus Still zu verstehen“