WHO

SARS-CoV-2-Infektion über Oberflächen noch nicht bekannt

Wann ist die Desinfektion von Oberflächen als Schutz vor Ansteckung mit SARS-CoV-2 nützlich? Die WHO hat eine Hygiene-Empfehlung herausgegeben.

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Genf. Ob Menschen sich beim Berühren von Klinken, Haltegriffen oder Computertastaturen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 anstecken können, ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch nicht bekannt. Gleichwohl sei die Desinfektion von Oberflächen empfehlenswert, heißt es in einer am Samstag in Genf veröffentlichten Hygiene-Empfehlung der WHO.

Darin erwähnt die Gesundheitsorganisation eine Studie, wonach das Virus auf der Außenseite einer medizinischen Gesichtsmaske bis zu sieben Tagen überleben kann. Sämtliche Studien über die Lebensfähigkeit des Virus auf Oberflächen seien aber mit Vorsicht zu genießen. Sie seien in Laboren durchgeführt und ließen keine Rückschlüsse auf die echte Lebenswelt zu, so die WHO.

Überleben Viren bis zu vier Tage auf Edelstahl?

In der erwähnten Studie habe das Virus auf Edelstahl und Plastik bis zu vier Tage, auf Glas bis zu zwei Tage und auf Stoff und Holz einen Tag überlebt. In einer anderen Studie seien es vier Stunden bei Kupfer, 24 Stunden bei Pappe und 72 Stunden bei Plastik und Edelstahl gewesen.

Obwohl bislang keine Studie Ansteckungen mit Sars-CoV-2 über die Berührung von Oberflächen nachgewiesen habe, sei dies nach Erfahrungen mit anderen Coronaviren nicht auszuschließen. Deshalb sei Desinfizieren wichtig – in Kliniken, aber auch außerhalb, etwa bei Waschbecken, Toiletten, elektronischen Geräten, Handläufen von Treppen, Böden und Wänden.

„Gehwege kein Reservoir für Viren“

Vom Versprühen von Desinfektionsmitteln rät die WHO ab, in Kliniken, Geschäften, Büros und Haushalten, aber auch im Freien, wie es vor allem in Asien viele Behörden machen. Straßen und Gehwege seien kein Reservoir für Viren, und es sei unwahrscheinlich, dass das Desinfektionsmittel auf unebenen Flächen lange genug wirken könne, um Erreger abzutöten.

„Menschen sollten niemals besprüht werden“, warnt die WHO. Das verhindere nicht die Weitergabe von Viren über Tröpfcheninfektion, sollten Menschen infiziert sein. „Das Besprühen von Personen mit Chlor und anderen giftigen Chemikalien kann zu Augen- und Hautreizungen und durch das Inhalieren zu einer Verkrampfung der Atemmuskeln sowie Magen-Darm-Störungen und Übelkeit und Erbrechen führen.“ (dpa)

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