Schlafapnoe-Screening bei Herzinsuffizienz?

GIESSEN (ikr). Nahezu drei Viertel aller Patienten mit Herzinsuffizienz haben auch eine Schlafapnoe. Da die Atemstörung die Prognose verschlechtert, empfehlen deutsche Kollegen, gezielt danach zu suchen.

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Bei allen Patienten mit einer Auswurffraktion von unter 40 Prozent sollte nach einer Schlafapnoe gefahndet und behandelt werden, so eine Arbeitsgruppe aus Gießen.

Die Empfehlung basiert auf neuen Studiendaten: Die Kollegen um Privatdozent Richard Schulz aus Gießen haben 203 Patienten mit stabiler Herzinsuffizienz (NYHA II bis III) und einer linksventrikulären Auswurffraktion von unter 40 Prozent mit Polygrafie untersucht (Eur Respir J 29, 2007, 1201). Hierbei werden etwa Atemfluss und Schnarchgeräusche registriert. Aufgezeichnet werden auch die Herzfrequenz sowie abdominale und thorakale Atembewegungen.

Ergebnis: 71 Prozent der Patienten hatten eine schlafbezogene Atemstörung mit einer Apnoerate von mehr als zehn pro Stunde. Genauer gesagt: 43 Prozent hatten eine obstruktive Schlafapnoe (OSA) und 28 Prozent eine Cheyne-Stokes-Atmung (CSA), bei der sich Perioden zentraler Apnoen oder Hypopnoen mit Perioden von Hyperventilation abwechseln.

Eine OSA verschlechtert die Herzinsuffizienz über mehrere Mechanismen, schreiben die Kollegen. So könnten die OSA-assoziierten intrathorakalen Druckschwankungen direkt die kardiale Kontraktilität verringern. Auch eine CSA beeinträchtige die Prognose der Patienten.

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