Schmerzpatienten werden besser versorgt

KASSEL (mwo). Mit einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit von Ärzten und weiteren Fachleuten soll in Kassel die oft lange Odyssee chronischer Schmerzpatienten gestoppt werden.

Veröffentlicht:

Wie die Orthopädische Klinik Kassel (OKK) mitteilte, wurde dort bei bislang 160 Patienten der "Drehtüreffekt" - gemeint ist eine Entlassung und immer wieder neue Klinikeinweisung - halbiert.

Nach dem Kasseler Konzept arbeitet dort der Leiter des Klinik-Fachbereichs "Orthopädische Schmerztherapie" eng mit einem niedergelassenen Anästhesisten sowie einem niedergelassenen Neurologen und Psychiater zusammen. Zu diesem Kernteam werden in wöchentlichen Schmerzkonferenzen bei Bedarf Psychologen, Physiotherapeuten und weitere Experten beigezogen.

Entsprechend umfasst die Therapie eine medikamentöse Behandlung, etwa Schmerzblockade durch Injektionen, psychosomatische und psychotherapeutische Behandlungen und Entspannungsübungen.

Nach OKK-Angaben entspricht das seit vier Jahren immer weiter verbesserte Konzept inzwischen den Vorgaben des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK). Dies sei auch für die Finanzierung besonders wichtig. Weder der MDK noch die Klinik konnten Angaben dazu machen, wie viele vergleichbare Einrichtungen es bundesweit gibt. Bislang wurden 450 Patienten behandelt, davon 73 Prozent mit einer Erkrankung des Muskel-Skelett-Systems, 18 Prozent mit chronischen Schmerzen durch Erkrankungen des Nervensystems (davon gut die Hälfte psychosomatische Schmerzen) und neun Prozent mit chronischen Ganzkörperschmerzen.

Alle Patienten führen ein Schmerztagebuch. 160 Behandlungen wurden bislang ausgewertet. Die auf einer Skala von 1 bis 10 angegebene Schmerzintensität konnte dabei nach Angaben der beteiligten Ärzte im Durchschnitt von 7 bis 8 auf 1 bis 3 deutlich gesenkt werden.

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Abb. 1: Anteil der PMR-Patientinnen und -Patienten mit anhaltender Remission (primärer Endpunkt)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Erstes steroidsparendes Biologikum bei Polymyalgia rheumatica

Sarilumab schließt eine therapeutische Lücke

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Abb. 1: Veränderung der Krankheitsaktivität, gemessen mittels Simple Disease Activity Index (SDAI) zwischen Baseline und Woche 16

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Ernährung bei rheumatoider Arthritis

Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke soll Nährstofflücken schließen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dr. Schär Deutschland GmbH, Ebsdorfergrund
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung