Schon mäßiger Biergenuß erhöht das Gicht-Risiko

BOSTON (mut). Wer viel Alkohol trinkt, kann davon Gicht bekommen - dies wurde seit langem vermutet, aber jetzt erstmals in einer großen prospektiven Studie bestätigt. Das Gicht-Risiko hängt demnach nicht nur von der Menge des Alkohols ab, sondern auch von der Art der Getränke: Für Biertrinker ist das Risiko am höchsten.

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Wird nur die Alkoholmenge, nicht jedoch das Getränk betrachtet, so genügen täglich zwischen 10 und 15 g Alkohol (enthalten in etwa einem Achtel Wein oder 0,35 l Bier), um das Gicht-Risiko um 30 Prozent - verglichen mit Abstinenzlern - zu erhöhen. Das Risiko nimmt mit der Alkoholmenge zu: Bei mehr als 50 g Alkohol pro Tag ist es bereits um den Faktor 2,5 erhöht.

Das ist ein Ergebnis der Health Professionals Follow-up Studie, bei der über 47 000 männliche US-Ärzte unter anderem zu Ernährungsgewohnheiten befragt und 12 Jahre beobachtet wurden. In dieser Zeit bekamen 730 (1,5 Prozent) der untersuchten Männer Gicht. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Zeitschrift "The Lancet" veröffentlicht (363, 2004, 1277).

Anders sieht die Rechnung jedoch aus, wenn auch die Art des Getränks betrachtet wird. So gibt es bei moderatem Alkoholkonsum große Unterschiede: Wer täglich 0,7 l Bier trinkt (etwa 25 g Alkohol) hat nach den Studien-Daten ein etwa 2,5faches höheres Risiko, Gicht zu bekommen, als Abstinenzler. Wer die gleiche Alkoholmenge in Form von Spirituosen zu sich nimmt, bei dem ist das Risiko um den Faktor 1,6 erhöht, und wer täglich ein Viertel Wein mit 25 g Alkohol trinkt, hat kein erhöhtes Risiko.

Alkohol erhöht bekanntlich den Harnsäure-Wert im Blut. Bier hat zudem einen hohen Purin-Gehalt, der die Harnsäure-Konzentration weiter erhöht und damit offenbar auch das Gicht-Risiko.

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