Sono hilft, Aneurysmen vor Ruptur zu finden

VIBORG (gwa). Ein Ultraschall-Screening auf Bauchaorten-Aneurysmen (BAA) bei Männern ab 65 trägt dazu bei, die Rate der Notoperationen um 75 Prozent und die BAA-assoziierte Sterberate um 67 Prozent zu reduzieren. Das ergab eine dänische Studie mit mehr als 12 600 Männern.

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Kollegen um Dr. Jes S. Lindholt aus Viborg in Dänemark hatten alle Männer zwischen 64 und 73 Jahren aus dem Kreis Viborg - das waren 12 639 - per Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. 6333 wurde ein Ultraschall der Bauchaorta angeboten; 4852 von ihnen kamen zur Untersuchung. Die 6306 Männer der Kontroll-Gruppe wurden nicht eingeladen. Die mittlere Beobachtungszeit betrug 52 Monate (BMJ 330, 2005, 750).

Ein BAA wurde ab einem Durchmesser von 3 cm diagnostiziert. Das war bei 191 der 4852 untersuchten Männern der Fall. 24 von ihnen hatten ein BAA über 5 cm und wurden zur Operation überwiesen. Die anderen wurden jährlich sonographiert. Daten zu Operationen und Todesursachen bezogen die Kollegen aus dänischen Gesundheitsregistern.

Ergebnisse: Sieben der sonographierten Männer starben wegen eines BAA; in der Kontroll-Gruppe waren es 27. Insgesamt wurden 49 der untersuchten Männer operiert, davon drei als Notfall (Kontroll-Gruppe: 31 und 20). Fazit der Kollegen: Bei Männern über 65 sollte per Ultraschall nach einem BAA gefahndet werden.

In Deutschland leben etwa 15 Millionen Menschen über 65 Jahre; etwa sechs Millionen sind Männer Die BAA-Prävalenz wird auf zwei bis vier Prozent geschätzt.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Liegt ein älterer Mann schon mal auf der Sonoliege, ist ein Routineblick auf die Bauchaorta immer sinnvoll

Lesen Sie dazu auch den Gastkommentar: Bauchaorten-Sono kann Leben retten

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