Spektroskopie mit Infrarotlicht spürt Alzheimer auf

MONTREAL(mut). Mit einem neuen Bluttest auf Basis von Nah-Infrarotspektroskopie wollen kanadische Forscher künftig Alzheimer aufspüren. In einer ersten Studie ließen sich Alzheimer-Patienten damit gut von Gesunden abgrenzen.

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Nah-Infrarotspektroskopie ist eine Methode, um Substanzen mit Hilfe von Absorbtionsspektren im nahen Infrarotbereich (760-2500 nm) aufzuspüren. Die Forscher um Dr. Hyman Schipper von der McGill Universität in Montreal nutzten das Verfahren, um Substanzen im Plasma zu messen, die typisch sind für oxidativen Stress. Solche Substanzen treten bei neurodegenerativen Erkrankungen vermehrt im Blut auf.

Wie die Universität mitteilt, wurde das Verfahren bei 63 älteren Menschen getestet. 19 davon hatten einen bekannten M. Alzheimer, 27 leichte kognitive Einschränkungen (MCI, mild cognitive impairment), 17 hatten keine Beeinträchtigungen. Alzheimer-Patienten konnten per Spektroskopie mit einer Sensitivität von 80 und einer Spezifität von 77 Prozent von Gesunden abgegrenzt werden, unklare Befunde gab es bei MCI: 17 der Patienten hatten ein Alzheimer-Serumprofil, 15 das von Gesunden. Bekanntlich entwickelt ein Teil der MCI-Patienten rasch Alzheimer. Künftige Studien könnten zeigen, ob es diejenigen mit dem Alzheimer-Serumprofil sind. Dann ließe sich der Test auch zur Frühdiagnose anwenden.

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