Sterberate ist bei Depressiven verdoppelt

BAIERBRUNN (wst). Depressive haben im Vergleich zu Gleichaltrigen aus der Allgemeinbevölkerung eine etwa doppelt so hohe Sterberate. Nach Suiziden sind es vor allem kardiovaskuläre Komplikationen, die depressive Patienten überdurchschnittlich gefährden.

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Darauf hat Professor Michael Deu-schle vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim bei einem Symposium in Baierbrunn hingewiesen. In einer großen schwedischen Studie wurden bei 39 182 Patienten mit unipolarer Depression im Mittel zehn Jahre Daten erhoben, wie Deuschle auf der Veranstaltung der Stiftung "Rufzeichen Gesundheit!" berichtet hat.  Während der Studie waren 9021 der Teilnehmer gestorben. Dies waren etwas mehr als doppelt so viele Todesfälle, wie die Statistiker beim Vergleich mit Daten aus dem nationalen Sterberegister Schwedens erwartet hatten.

Etwa die Hälfte dieser Übersterblichkeit bei den depressiven Patienten war durch eine im Vergleich zum Durchschnitt zehnfach erhöhte Suizidrate zu erklären. An zweiter Stelle der Ursachen für die Übersterblichkeit standen kardiovaskuläre Todesfälle. Ihre Rate lag um den Faktor 1,6 über dem erwarteten Durchschnitt. Hierfür böten sich mehrere Erklärungen an, sagte Deutsche. So neigen Depressive vermutlich eher zu einem Lebensstil mit Rauchen, kaum sportlichen Aktivitäten und einer schlechten Compliance für Antihypertensiva oder Lipidsenker.

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