Fipronil-Skandal

Suche nach belasteten Eiern wird intensiviert

Die nordrhein-westfälischen Behörden haben nun die Untersuchung von Eiern auf eine Belastung mit dem Insektengift Fipronil verstärkt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat für Verbraucher zudem die Infos aktualisiert.

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Labortisch im Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe: Derzeit werden intensiv Eier auf Rückstände mit Fipronil untersucht.

Labortisch im Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe: Derzeit werden intensiv Eier auf Rückstände mit Fipronil untersucht.

© dpa

DÜSSELDORF/BERLIN. Seit Montag fahndet nun auch das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld nach belasteten Eiern. Bisher war nur das entsprechende Amt in Münster damit befasst. Damit stehen jetzt mehr Kapazitäten für die umfangreichen Proben zur Verfügung.

Aus nordrhein-westfälischer Produktion wurden bislang keine belasteten Eier gefunden, sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Umweltministeriums am Montagmorgen. Listen mit den Stempelnummern der mit Fipronil belasteten Chargen aus den Niederlanden hat das Ministerium im Internet veröffentlicht. Verbraucher sollten belastete Eier dem Handel zurückgeben oder mit dem Restmüll entsorgen, empfiehlt das Ministerium weiterhin.

Zugleich hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aufgrund der neuen Datenlage seine Informationen für Verbraucher aktualisiert. Auf Basis einer Mitteilung im Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASFF), der zufolge in Belgien erhöhte Gehalte an Fipronil in Eiern und Hühnerfleisch festgestellt worden seien, sei die neue Risikobewertung mit den wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema erstellt worden, so das BfR.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass offenbar die belgischen Behörden bereits seit Anfang Juni von über einen Fipronil-Verdachtsfall bei Eiern informiert waren. (run/dpa)

Fipronil-Hersteller

Der Wirkstoff Fipronil wurde 1987 vom französischen Chemieunternehmen Rhône-Poulenc entdeckt. Darauf basierende Produkte sind seit 1993 auf dem Markt.

BASF erwarb die Rechte an dem Wirkstoff 2003. Der Konzern und andere Firmen weltweit produzieren und verkaufen sowohl den Wirkstoff selbst als auch Fipronil-haltige Produkte. Zu Umsatzzahlen mit Fipronil macht BASF aus wettbewerblichen Gründen keine Angaben.

Die Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren ist grundsätzlich nicht erlaubt. Fipronil ist als Gefahrstoff eingestuft.

Der Wirkstoff glt als giftig beim Einatmen, bei Hautkontakt und Verschlucken und führt zur Schädigung von Organen. Auf Wasserorganismen wirkt Fipronil sehr giftig, so das Umweltbundesamt.

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