„Jahrbuch Sucht 2023“ veröffentlicht

Suchtbericht: Deutsche rauchen und trinken zu viel

Zehn Liter Reinalkohol konsumiert ein Bundesbürger pro Jahr. Zu viel, so die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen. Sie fordert daher höhere Steuern und strengere Regulierung von Werbung.

Veröffentlicht:
Biertrinken im Park – das gehört in Deutschland zum gesellschaftlichen Leben und fällt damit gar nicht weiter auf. Zwar ist der Alkoholkonsum in den letzten Jahren zurückgegangen, er liegt nach Einschätzung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) aber weiter auf hohem Niveau.

Biertrinken im Park – das gehört in Deutschland zum gesellschaftlichen Leben und fällt damit gar nicht weiter auf. Zwar ist der Alkoholkonsum in den letzten Jahren zurückgegangen, er liegt nach Einschätzung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) aber weiter auf hohem Niveau.

© Finn Winkler / dpa / picture alliance

Hamm. In Deutschland wird immer weniger geraucht und Alkohol getrunken, doch der Konsum ist nach Ansicht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) immer noch zu hoch.

Laut dem am Mittwoch veröffentlichten „Jahrbuch Sucht 2023“ bleibt Deutschland beim Alkohol im internationalen Vergleich ein Hochkonsumland, obwohl der Konsum seit längerer Zeit zurückgeht – von 14,4 Litern Reinalkohol 1970 auf 10,0 Liter 2020 pro Bundesbürger ab 15. Den Angaben zufolge trinken 7,9 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren Alkohol in gesundheitlich riskanter Weise. Dagegen müsse mehr getan werden, fordern die DHS-Experten. Sie plädieren unter anderem dafür, Alkoholwerbung umfassend zu regulieren und die Steuern auf alkoholische Getränke zu erhöhen.

Ein Sechstel der Frauen und ein Fünftel der Männer rauchen

Auch in Sachen Tabakkontrolle und Tabakprävention bleibt nach Auffassung der Fachleute noch viel zu tun. So rauchten laut dem Jahrbuch im Jahr 2021 bundesweit 16 Prozent der Frauen und 22 Prozent der Männer. Obwohl der Anteil weiter rückläufig sei, müssten die Schutzmaßnahmen konsequent fortgeführt und ausgebaut werden, sagte DHS-Geschäftsführerin Christina Rummel.

Der Konsum von Fertigzigaretten sank 2022 um 8,3 Prozent auf 65,8 Milliarden Stück, was einem Pro-Kopf-Verbrauch von 791 Zigaretten entspricht (2021: 863). Das ist der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung. Hinzu kamen laut Jahrbuch etwa 37,6 Milliarden selbstgedrehte Zigaretten, ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Der Konsum von Zigarren/Zigarillos ging um 8,9 Prozent auf 2,5 Milliarden Stück zurück. Insgesamt reduzierten sich die Ausgaben für Tabakwaren auf 27,1 Milliarden Euro im Jahr 2022 (minus 7,7 Prozent). (KNA)

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Stigmatisierung von Depressionen

© Getty Images/iStockphoto

Häufige Vorurteile

Stigmatisierung von Depressionen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis

Antikörper macht‘s möglich

Zähne einfach nachwachsen lassen – wie beim Hai?

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung