Süchtig durch Narkotika-Spuren in der OP-Luft?

GAINESVILLE (ug). In der Luft in Operations-Sälen sind leichte Spuren der verwendeten Anästhetika nachzuweisen. Ein Forscherteam aus Florida fürchtet, das könne Anästhesisten und Chirurgen süchtig machen.

Veröffentlicht:

Die Chirurgin Priscilla McAuliffe und ihre Kollegen von der University of Florida in Gainesville haben Luftproben aus OP-Sälen gesammelt und darin nach Spuren von Narkotika gesucht, berichtet "Nature" online. Das Opioid Fentanyl etwa wurde in der Luft nahe der Injektionsnadeln und in der Ausatemluft der Patienten auf dem Op-Tisch gemessen.

Ärzte, die ständig diese Narkotika einatmen, könnten danach süchtig werden, vermuten die Forscher. Dafür gebe es Hinweise: Von allen Ärzten in den USA sind weniger als fünf Prozent Anästhesisten. Von den Ärzten aber, die im Jahr 2002 mit einer Therapie wegen Drogenabhängigkeit begonnen haben, seien zwölf Prozent Anästhesisten.

25 Prozent der Ärzte mit Drogen-Abusus sind von Opiaten abhängig, von den drogenabhängigen Chirurgen aber sind es 40 Prozent. Und es waren vor allem Opiate, die in der Luft der OP-Säle gefunden wurden, vor allem Fentanyl. 94 Prozent der Ärzte, die angeben, von Fentanyl abhängig zu sein, sind Anästhesisten oder Chirurgen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

DHS Jahrbuch Sucht

Suchtbericht: Deutschland hat ein Alkohol- und Tabakproblem

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps beim DGIM-Kongress

Urinteststreifen und Harnwegsinfektion: Achtung, Fallstricke!

Lesetipps
Es dreht sich.

© visualpower / stock.adobe.com

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Der 131. Internistenkongress findet vom 3. bis 6. Mail statt. Das Motto lautet „Resilienz – sich und andere stärken“.

© Sophie Schüler

Übersichtsseite

DGIM-Kongress: Unsere aktuellen Beiträge im Überblick