Neue Studie

Tee schützt vor Krebs, Kaffee nur bedingt

Bislang gibt es äußerst widersprüchliche Angaben darüber, ob Kaffee und Tee das Krebsrisiko fördern oder vielleicht sogar verringern. Forscher haben jetzt einmal mehr versucht, Licht ins Dunkel zu bringen.

Veröffentlicht:

SALT LAKE CITY. Bislang gibt es keine Beweise dafür, dass Kaffee und Tee das Krebsrisiko fördern. Dazu sind die vorliegenden Daten zu widersprüchlich und für manche Krebsarten wurde sogar ein Schutzeffekt festgestellt.

Forscher um Mia Hashibe von der University of Utah in Salt Lake City/USA haben nun erneut den Versuch unternommen, mehr Licht ins Dunkel zu bringen, indem sie Zusammenhänge zwischen dem Kaffee- und Teekonsum und Prostata-, Lungen-, Kolorektal- und Ovarialkrebs in einer prospektiven Studie (PLCO) untersucht haben (Br J Cancer 2015; 113: 809-816).

Von insgesamt 97.334 Probanden zwischen 55 und 74 Jahren, die in die Analyse eingeschlossen wurden, entwickelten 10.399 zwischen 1998 und 2011 eine Krebserkrankung (145 Kopf/Hals, 99 Ösophagus, 136 Magen, 1137 Lunge, 1703 Brust, 257 Endometrium, 162 Ovarien, 3037 Prostata, 318 Niere, 398 Blase, 106 Schilddrüse sowie 103 Gliome).

Es zeigte sich, dass Personen mit niedrigerem Bildungsniveau einen höheren Kaffeekonsum hatten, ebenso Raucher sowie Menschen mit hohem Alkoholkonsum.

Keine Dosisabhängigkeit

Wurden alle Krebsarten in der Summe betrachtet, ergab sich kein Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum und dem Krebsrisiko (relatives Risiko, RR 1,00). Generelle Vorteile hinsichtlich der Entstehung von Krebserkrankungen hatten jedoch die Teetrinker: Bei Probanden, die eine Tasse Tee oder mehr pro Tag tranken ergab sich gegenüber jenen, die weniger Tee konsumierten, eine um 5 Prozent niedrigere Tumorrate (RR 0,95).

Speziell für das Endometriumkarzinom zeigte auch der Kaffee eine gewisse Schutzfunktion. Im Vergleich zu Frauen, die weniger als eine Tasse Kaffee pro Tag getrunken hatten, hatten Frauen ab einer Tasse täglich ein geringeres Risiko, an einem Endometriumkarzinom zu erkranken (1-1,9 Tassen/Tag: RR 0,66; = 2 Tassen/Tag: RR 0,69).

Eine Dosisabhängigkeit von Koffein ließ sich insgesamt aber nicht erkennen. Auch hatten die Vielkaffeetrinker (vier Tassen oder mehr) keine Nachteile gegenüber denen, die weniger tranken.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse dieser Studie eine Übereinstimmung mit den meisten früheren Untersuchungen. Ein Zusammenhang mit einer gewissen Schutzwirkung für Kaffee war aber lediglich für das Endometriumkarzinom erkennbar.

Beim Tee konnten trotz des positiven Effekts auf das Gesamtrisiko keine spezifischen Zuordnungen getroffen werden. Nach Ansicht der Autoren sollten nun Studien folgen, in denen die jeweilige Konsumdauer berücksichtigt wird. (st)

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